Schwabmünchner Allgemeine

Sensibler mit Älteren umgehen

- VON INA KRESSE ina@augsburger allgemeine.de

Es ist gut, dass die Nachbarn die 91-Jährige davon überzeugt haben, ihr Erlebnis im Supermarkt publik zu machen. Der Fall steht sicherlich exemplaris­ch für viele ähnliche Vorkommnis­se, die sonst von der Öffentlich­keit unbemerkt bleiben. Der Vorfall veranschau­licht ein Problem, mit dem unsere Gesellscha­ft künftig noch mehr konfrontie­rt sein wird. Wir Menschen werden immer älter, die Demenzerkr­ankungen werden also zwangsläuf­ig zunehmen.

Auch uns Jüngeren sollte das im Umgang mit älteren Menschen bewusst sein. Man kann den Supermarkt-Mitarbeite­rn nicht unbedingt einen Vorwurf machen, dass sie die Erkrankung bei der Dame nicht bemerkt haben. Nicht jeder wurde schon mit Demenz konfrontie­rt. Selbstvers­tändlich hingegen sollte es sein, mit offenkundi­g schwächere­n Mitmensche­n sensibler und aufmerksam­er umzugehen. Hier sind wir alle gefordert. Das beginnt bei Kleinigkei­ten. Etwa an der Supermarkt­kasse nicht gleich genervt zu sein, wenn der Senior oder die Seniorin vor einem länger braucht, um das Kleingeld aus dem Portemonna­ie zu fischen. Wir alle werden einmal alt.

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