Je mehr Chancen, desto größer die Angst, diese zu verpassen
wenn das Kind Zeit vertrödelt? Was, wenn im Studium nicht alles rundläuft? Wie lange wird es letztlich dauern, bis es eigenes Geld verdient?
Eine aktuelle Studie des Deutschen Zentrums für Hochschul- und Wissenschaftsforschung und der Stiftung Mercator belegt: Fast jeder Dritte bricht das erste Studium ab. Die Gründe sind vielschichtig: zu schwer, zu theoretisch, zu wenig Motivation, zu teuer. Was viele nicht wissen: Die Zahl der Studienabbrecher bleibt seit Jahren stabil. Unsicherheit ist offenbar kein Phänomen, das nur diese Generation Abiturienten beschreibt. Das tauchte auch 1997 und 2007 auf. Was neu ist: Je mehr Chancen, desto größer allerdings die Angst, diese zu verpassen.
„Was hast du jetzt vor?“– Dorothee kann mittlerweile eine Antwort geben. Sie will ab Herbst Germanistik in Tübingen studieren. „Wenn man weiß, wie es weitergeht, fällt einem echt ein Stein vom Herzen“, sagt sie.
Was die nächste Zeit für sie bringt, wird sich immer weniger nach Ende und immer mehr nach Anfang anfühlen: das erste Mal Hörsaal, der erste Putzplan in der WG und der erste Zoff deswegen, die erste Semester-Opening-Party… – was für eine geile Zeit. So etwas kommt nie wieder.