Hier können Kameras sinnvoll sein
Ein Jugendlicher versetzt einer Frau einen gezielten, brutalen Tritt gegen die Brust: Würde es von dieser Szene eine Video geben, wie vor einiger Zeit von dem U-BahnTreter in Berlin, wäre die Empörung vermutlich enorm. Und sie wäre auch berechtigt: Ein solcher Ausbruch von Gewalt ist nicht hinzunehmen. Man fragt sich immer wieder, was in den Köpfen solcher Täter vorgeht – und die traurige Antwort lautet meist: Nicht viel.
Es ist wichtig, dass solche Täter nicht einfach ohne Strafe davonkommen. Auch wenn die Attacke für die Straßenbahnfahrerin im aktuellen Fall noch einmal einigermaßen glimpflich ausgegangen ist. Wenn es sich herumspricht, dass der Treter ermittelt und hoffentlich auch empfindlich bestraft worden ist, dann wirkt das vielleicht doch abschreckend. Wichtige Hinweise können womöglich die Bilder der Überwachungskameras, die in allen Straßenbahnen der Stadtwerke installiert sind, liefern.
Der Fall zeigt: Es können mit der Videoüberwachung nicht alle Taten verhindert werden. Aber: Immer wieder wurden auch schon in der Vergangenheit Fälle nur dank der Bilder aus den Straßenbahnen geklärt. Eine Flut von Überwachungskameras an allen Ecken der Stadt brauchen wir sicher nicht. Aber an ausgewählten Orten können sie wichtige Dienste leisten.