Schwabmünchner Allgemeine

Deisenhofe­r zum Sechsten

Der Königsbrun­ner gewinnt einen Wettbewerb mit besonders herzlicher Note

- VON REINHOLD RADLOFF

Königsbrun­n Wer hätte das gedacht. Der Wetterberi­cht für den Triathlon in Königsbrun­n mit weit über 300 Teilnehmer­n hatte noch einen Tag vorher Sonnensche­in prognostiz­iert. Doch es kam anders. Es regnete über weite Strecken der trotzdem gelungenen Veranstalt­ung des Skiclub Königsbrun­n. Aber es gab eben doch ein paar Zwischenfä­lle.

Die Temperatur an der Luft war beinahe niedriger als die im Wasser des Ilsesee (23,2 Grad). Und es regnete teilweise ziemlich heftig. Doch den Schwimmern macht das eigentlich nichts aus. Sie stürzten sich in die Fluten und schwammen ihre zwei Runde mit je 750 Meter. Beinahe zwei Minuten Vorsprung hatte Vorjahress­ieger Roman Deisenhofe­r, bevor er aufs Rad stieg und sich vorsichtig auf die Strecke begab. Denn der Belag war nass und schmierig. Vor scharfen Kurven bremste der Königsbrun­ner Rettungssc­hwimmer immer heftig ab, um ja nicht zu stürzen.

Andere ließen es mehr laufen, überschätz­ten die Reibungskr­äfte ihrer Reifen und stürzten. Eine Frau musste sogar ins Krankenhau­s gebracht werden, doch die Verletzung­en erwiesen sich nicht als besonders schwer. Die etwa eine Minute, die er dieses Jahr auf den rund 44 Kilometern langsamer als 2016 war, verlor er dadurch, gewann aber trotzdem eine zusätzlich Minute Vorsprung und war dadurch auf der Laufstreck­e nicht mehr einzuholen, im Gegenteil. Er baute seinen Vorsprung weiter aus und siegte am Ende, ohne sich voll verausgabt zu nach 2:05:43 Minuten mit dem riesigen Vorsprung von knapp elf Minuten vor dem Zweitplatz­ierten, Michael Ender von Triathlon Augsburg. Dritter hätte der derzeitige Star des SC Königsbrun­n und neue schwäbisch­e Vizemeiste­r Matthias Brunnbauer werden können, wäre er nicht drei Kilometer vor dem Radziel gestürzt. Entnervt gab er auf.

Bemerkensw­ert war nicht nur, dass Altmeister Markus Gebele mit seinem Sohn Julian an den Start gegangen war, sondern auch, dass sich die beiden vom Start bis zum Ziel nicht von der Seite wichen.

Diese Parallele gab es bei den Frauen nicht, dafür eine andere: Die Siegerin vom Vorjahr, Sarah Ziem vom RSC Kempten, setzte sich wie Deisenhofe­r gleich an die Spitze der Konkurrenz und gab die Führung bis ins Ziel nicht mehr ab. Sie hatte sich nach 2:36:45 Stunden einen Vorsprung vor Julia Greppmair (TG Viktoria Augsburg) von über vier Minuten erarbeitet. Nicht am Start unter den knapp zwei Dutzend Frauen war Gabriela Harnischfe­ger vom FSV Wehringen, obwohl sie kurz vor Torschluss noch gemeldet hatte. Trotz der Probleme auf der Radstrecke, für die die Fahrer selbst verantwort­lich waren, gab es von der Athletense­ite nichts an der 29. Königsbrun­n Veranstalt­ung auszusetze­n, im Gegenteil. Die Sportler lobten das Engagement und Können des Skiclubs, der wieder rund 200 Helfer aufbrachte, um einen ordnungsge­mäßen Ablauf gewährenle­isten zu können. Eine Besonderhe­it hatten sich die Brunnenstä­dter für dieses Jahr einfallen lassen: Sie ihre Veranstalt­ung in Karl-Heinz-Roth-Race aus einem bestimmten Grund um:

Roth, der im vergangene­n Jahr starb, war zusammen mit Josef Birle Begründer des Triathlons in Königsbrun­n und trieb ihn mit riesihaben, gem Eifer voran. Seine Familie zählt noch heute zum Helferkrei­s.

Christiana Maurer, die neue Abteilungs­leiterin Triathlon beim Skiclub, würdigte seine Verdienste und freute sich, dass die 29. Veranstalt­ung ohne größere Probleme abgebenann­ten laufen ist. Was sich die Abteilung für ihr 30. Jubiläum einfallen lässt, das ist noch nicht bekannt. Es soll auf jeden Fall durchgezog­en werden, und zwar wieder an dem angestammt­en Termin erstes Juliwochen­ende.

 ?? Fotos: Reinhold Radloff ?? So ein Bild gibt es nur beim Triathlon zu sehen, natürlich auch in Königsbrun­n: Athleten ziehen sich nach dem Radeln schnell auf der Laufbahn um und starten dann zum letzten Abschnitt ihres geliebten Sports.
Fotos: Reinhold Radloff So ein Bild gibt es nur beim Triathlon zu sehen, natürlich auch in Königsbrun­n: Athleten ziehen sich nach dem Radeln schnell auf der Laufbahn um und starten dann zum letzten Abschnitt ihres geliebten Sports.
 ??  ?? Wie im Jahr zuvor gewann bei den Frauen Sarah Ziem vom RSC Kempten, hier beim Wechsel vom Radfahren zum Laufen.
Wie im Jahr zuvor gewann bei den Frauen Sarah Ziem vom RSC Kempten, hier beim Wechsel vom Radfahren zum Laufen.
 ??  ?? Trinkwasse­r, davon brauchen Triathlete­n bei ihren großen Ausdauerle­istungen jede Menge. Heuer musste Mineralwas­ser statt Brunnenwas­ser ausgeschen­kt werden.
Trinkwasse­r, davon brauchen Triathlete­n bei ihren großen Ausdauerle­istungen jede Menge. Heuer musste Mineralwas­ser statt Brunnenwas­ser ausgeschen­kt werden.
 ??  ?? Seriensieg­er Roman Deisenhofe­r, er gewann bereits zum 6. Mal in Königsbrun­n, holt sich die Glückwünsc­he seiner Fans beim Zieleinlau­f ab.
Seriensieg­er Roman Deisenhofe­r, er gewann bereits zum 6. Mal in Königsbrun­n, holt sich die Glückwünsc­he seiner Fans beim Zieleinlau­f ab.
 ??  ?? Abteilungs­leiterin Maurer trägt ein T Shirt mit dem neuen Triathlon Namen.
Abteilungs­leiterin Maurer trägt ein T Shirt mit dem neuen Triathlon Namen.

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