Deisenhofer zum Sechsten
Der Königsbrunner gewinnt einen Wettbewerb mit besonders herzlicher Note
Königsbrunn Wer hätte das gedacht. Der Wetterbericht für den Triathlon in Königsbrunn mit weit über 300 Teilnehmern hatte noch einen Tag vorher Sonnenschein prognostiziert. Doch es kam anders. Es regnete über weite Strecken der trotzdem gelungenen Veranstaltung des Skiclub Königsbrunn. Aber es gab eben doch ein paar Zwischenfälle.
Die Temperatur an der Luft war beinahe niedriger als die im Wasser des Ilsesee (23,2 Grad). Und es regnete teilweise ziemlich heftig. Doch den Schwimmern macht das eigentlich nichts aus. Sie stürzten sich in die Fluten und schwammen ihre zwei Runde mit je 750 Meter. Beinahe zwei Minuten Vorsprung hatte Vorjahressieger Roman Deisenhofer, bevor er aufs Rad stieg und sich vorsichtig auf die Strecke begab. Denn der Belag war nass und schmierig. Vor scharfen Kurven bremste der Königsbrunner Rettungsschwimmer immer heftig ab, um ja nicht zu stürzen.
Andere ließen es mehr laufen, überschätzten die Reibungskräfte ihrer Reifen und stürzten. Eine Frau musste sogar ins Krankenhaus gebracht werden, doch die Verletzungen erwiesen sich nicht als besonders schwer. Die etwa eine Minute, die er dieses Jahr auf den rund 44 Kilometern langsamer als 2016 war, verlor er dadurch, gewann aber trotzdem eine zusätzlich Minute Vorsprung und war dadurch auf der Laufstrecke nicht mehr einzuholen, im Gegenteil. Er baute seinen Vorsprung weiter aus und siegte am Ende, ohne sich voll verausgabt zu nach 2:05:43 Minuten mit dem riesigen Vorsprung von knapp elf Minuten vor dem Zweitplatzierten, Michael Ender von Triathlon Augsburg. Dritter hätte der derzeitige Star des SC Königsbrunn und neue schwäbische Vizemeister Matthias Brunnbauer werden können, wäre er nicht drei Kilometer vor dem Radziel gestürzt. Entnervt gab er auf.
Bemerkenswert war nicht nur, dass Altmeister Markus Gebele mit seinem Sohn Julian an den Start gegangen war, sondern auch, dass sich die beiden vom Start bis zum Ziel nicht von der Seite wichen.
Diese Parallele gab es bei den Frauen nicht, dafür eine andere: Die Siegerin vom Vorjahr, Sarah Ziem vom RSC Kempten, setzte sich wie Deisenhofer gleich an die Spitze der Konkurrenz und gab die Führung bis ins Ziel nicht mehr ab. Sie hatte sich nach 2:36:45 Stunden einen Vorsprung vor Julia Greppmair (TG Viktoria Augsburg) von über vier Minuten erarbeitet. Nicht am Start unter den knapp zwei Dutzend Frauen war Gabriela Harnischfeger vom FSV Wehringen, obwohl sie kurz vor Torschluss noch gemeldet hatte. Trotz der Probleme auf der Radstrecke, für die die Fahrer selbst verantwortlich waren, gab es von der Athletenseite nichts an der 29. Königsbrunn Veranstaltung auszusetzen, im Gegenteil. Die Sportler lobten das Engagement und Können des Skiclubs, der wieder rund 200 Helfer aufbrachte, um einen ordnungsgemäßen Ablauf gewährenleisten zu können. Eine Besonderheit hatten sich die Brunnenstädter für dieses Jahr einfallen lassen: Sie ihre Veranstaltung in Karl-Heinz-Roth-Race aus einem bestimmten Grund um:
Roth, der im vergangenen Jahr starb, war zusammen mit Josef Birle Begründer des Triathlons in Königsbrunn und trieb ihn mit riesihaben, gem Eifer voran. Seine Familie zählt noch heute zum Helferkreis.
Christiana Maurer, die neue Abteilungsleiterin Triathlon beim Skiclub, würdigte seine Verdienste und freute sich, dass die 29. Veranstaltung ohne größere Probleme abgebenannten laufen ist. Was sich die Abteilung für ihr 30. Jubiläum einfallen lässt, das ist noch nicht bekannt. Es soll auf jeden Fall durchgezogen werden, und zwar wieder an dem angestammten Termin erstes Juliwochenende.