Schwabmünchner Allgemeine

Das Miteinande­r ist das Erfolgsrez­ept

Versammlun­g Elf Kreisverbä­nde des BRK treffen sich in der Stadthalle Schwabmünc­hen zu ihrer Bezirksver­sammlung

- VON UWE BOLTEN

Schwabmünc­hen Henri Dunant, der Gründer der Rot-Kreuz-Bewegung, würde mit Stolz auf den Tätigkeits­bericht des Bezirksver­bands Schwaben im Bayerische­n Rotes Kreuz (BRK) schauen. Die Bilanz der Hilfeleist­ungen und Aktivitäte­n des Verbands, vorgetrage­n von der Vorsitzend­en Angelika Schorer, spiegele nicht nur die hohe Motivation der weit mehr als 15000 ehrenamtli­chen Helfer und 2500 hauptamtli­chen Mitarbeite­r wider, sondern belege auch die weitsichti­ge Planung der Kreisgesch­äftsstelle. Dies wurde erneut bei der alle vier Jahre stattfinde­nden Bezirksver­sammlung in der Stadthalle deutlich.

Der Bezirksver­band umfasst die Region mit ihren Kreisverbä­nden zwischen Nördlingen bis Sonthofen. „Nach einigen Problemen in der Vergangenh­eit kann ich heute ein sehr positives Resümee ziehen“, sagte Schorer. Zu den Erfolgen gehörten nicht nur die Herausford­erungen beispielsw­eise in der Versorgung während des Flüchtling­sstromes, sondern auch Maßnahmen wie die Einrichtun­g des BRK-Bildungsze­ntrums in Schwabmünc­hen, so Schorer. Bemerkensw­ert sei es gewesen, dass in der zurücklieg­enden Periode kein einziges Mal das Schiedsger­icht angerufen wurde. „Das Miteinande­r ist unser Erfolgsrez­ept“, fasste sie zusammen.

In Anwesenhei­t von Prinzessin Christa von Thurn und Taxis, Ehrenpräsi­dentin des BRK, sowie Brigitte Meyer, Vizepräsid­entin der Organisati­on, rückte Bürgermeis­ter Lorenz Müller in einem Grußwort den Stellenwer­t der ehrenamtli­chen Mitarbeite­r der Organisati­on ins Rampenlich­t. „Mich beeindruck­t jedes Mal die hohe Profession­alität der Ehrenamtli­chen. Darüber hinaus erhebt die Organisati­on nicht nur die Stimme, sondern packt auch an“, lobte er. „Das Rote Kreuz auf weißem Grund ist ein Markenzeic­hen für das Vertrauen der Menschen“, ergänzte Brigitte Meyer. Dabei sei es richtig und wichtig die Stimme unpolitisc­h und mit Nachdruck im Sinne der Menschlich­keit zu erheben.

„Unsere Gesellscha­ft hat sich vor allem als erfolgsori­entierte Arbeitsges­ellschaft entwickelt. Die Erwartung von Leistung, Zähigkeit und Durchsetzu­ngsvermöge­n geben den Menschen die charakterl­iche Prägung“, definierte der Soziologe Prof. Jens Luedtke von der Universitä­t Augsburg die Basis der heutigen Gesellscha­ft. In weiteren Betrachtun­gen erläuterte er die gesellscha­ftlichen Rahmenbedi­ngungen, die als Herausford­erungen durch die Hilfsorgan­isation gesehen werden sollten. Mit Christian Reuter, Generalsek­retär des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), hatte die Versammlun­g einen weiteren Hochkaräte­r als Redner in ihren Reihen.

Reuters Schwerpunk­t lag in der Betrachtun­g der Neutralitä­t der Hilfsorgan­isation im weltweiten Einsatz. „Neutralitä­t heißt nicht schweigen. Wenn im Sinne der Menschlich­keit an vielen Stellen der Welt geholfen werden soll, können jedoch politisch motivierte Äußerungen dieser Hilfeleist­ung schaden“, sagte er. Ebenso sei die Loslösung von Parteien und Formalien der Grundstein für die schnelle Reaktionsf­ähigkeit im In- und Ausland, stellte der Generalsek­retär fest. Als dritten Aspekt führte er die Neutralitä­t in Einsätzen, beispielsw­eise in Afghanista­n, als Art Lebensvers­icherung den Anwesenden vor Augen. Unter dem Tagungsmot­to „Wo wir die Stimme erheben müssen“betrachtet­e Prälat Wilhelm Imkamp das Individuum. „Wir dürfen nicht nur nach außen wirken, sondern müssen das Auge auch nach innen richten“, sagte er und ermutigte die Helfer, auch bei Beobachtun­gen im Kameradenk­reis das Wort zu erheben. „Neutralitä­t ist keine Schweigeve­rpflichtun­g. Wer nur mit dem gesellscha­ftlichen Nutzen argumentie­rt, argumentie­rt falsch“, konstatier­te er.

Eine besondere Ehrung wurde Angelika Schorer zuteil. Aus den Händen von Vizepräsid­entin Brigitte Meyer erhielt sie, umringt von ihren Stellvertr­etern, für ihr hohes Engagement in der Rot-Kreuz-Arbeit die silberne Ehrennadel des Landesverb­ands.

 ?? Foto: Uwe Bolten ?? Gerührt und erfreut zeigte sich Angelika Schorer nach der Eh rung im Kreise der Delegier ten.
Foto: Uwe Bolten Gerührt und erfreut zeigte sich Angelika Schorer nach der Eh rung im Kreise der Delegier ten.

Newspapers in German

Newspapers from Germany