Der Strompreis ist ein Problem
Selten geraten Industrie und Bayerns Regierungspartei CSU derart hart aneinander, wie in diesem Streit um die Angleichung der Netzentgelte in Deutschland. Die IHK Schwaben beschwert sich massiv über bayerische Abgeordnete. Zwar geht es um eine wichtige Stellschraube der deutschen Energiepolitik, dahinter verbirgt sich aber auch ein grundsätzliches Problem: Die Strompreise in Deutschland sind hoch. Es ist verständlich, dass das der schwäbischen Industrie Sorgen macht. Im Kampf um Wettbewerbsfähigkeit wüsste sie gerne die Politik auf ihrer Seite. Ob durch die Angleichung der Netzentgelte der Strompreis in Schwaben am Ende steigt oder nicht, ist nicht so leicht zu sagen. Zu viele Parameter sind im Spiel, die Zahlen widersprechen sich. Den regionalen Wettbewerb fördern wird die deutschlandweite Angleichung sicherlich nicht.
Noch wichtiger ist aber, dass sich die Politik – auch nach der Bundestagswahl – mit dem Strompreis beschäftigt. Ideen für Entlastungen gibt es auf dem Markt: von der Senkung der Stromsteuer bis zur Einführung eines Fonds, der die Belastungen durch die ÖkostromUmlage zeitlich streckt.