Ein neuer Himmel für Melancholiker
Alle paar Jahre ereignet sich ein leises Pop-Wunder, meistens irgendwo in England. Das war bei den frühreifen Minimalisten von The xx so, das war beim unbegreiflich jungen Singer-Songwriter Jake Bugg so – beide Male hauten gleich deren Debüt-Platten vom Hocker. Und jetzt könnte das mit London Grammar so sein. Die hatten zwar auch schon mit ihrem ersten Album „If You Want“für reichlich Furore gesorgt, aber jetzt, mit „Truth Is a Beautiful Thing“, könnten sie eben umhauen. Und das hieße bei dem Trio aus Nottingham: Melancholie mit vollem Pathos, mit einer weiblichen Singstimme vom Elben-Träller bis in Bariton-Tiefe… Warum all das nur könnte und würde? Weil es immer wieder eine Art U2-Gitarre gibt und einen Song wie „Woman“, der all das Schöne samt Piano und bloßem Plockern plötzlich kalkuliert wie billigen Kitsch erscheinen lässt. Also bloß: wunderbar. **** *