Das Freitags-Foto Serie
Nach vier Jahren als Folge 200: alle „Ansichtssachen“von 101 bis 199 auf einen Blick
Vor vier Jahren, am 7. Juni 2013, es war natürlich ein Freitag, erschien die erste Folge unserer Fotoserie „Ansichtssache“. Seither haben Sie an dieser Stelle im Feuilleton regional 199 Fotos gesehen, die auf Streifzügen durch Augsburg entstanden sind. Die ersten 100 Bilder hatten wir Ihnen hier auf einer Sonderseite 2015 gezeigt. Heute, natürlich wieder an einem Freitag, haben Sie als 200. Folge wieder ein Mosaik aus Bildern der Serie vor Augen. Von oben links nach rechts sehen Sie die zweiten 100 erschienenen Fotos in chronologischer Reihenfolge.
Für die Redaktion war die Serie ein unwägbares Unternehmen mit offenem Ausgang. Die Fotos entstehen immer neu, sie kommen nicht aus dem Archiv, es gibt keinen Auftrag als Auslöser und kein irgendwie vorgegebenes Motiv. Seit vier Jahren wechseln sich Michael Schreiner und Silvio Wyszengrad mit ihrem Blick auf die Stadt ab. Überflüssig zu sagen, dass die Ansichtssachen keine klassischen Pressefotos sind. Diese Fotografien entstehen meistens auf Stadtspaziergängen. Aber es gibt nie eine Garantie, dass ein „würdiges“Bild dabei auftaucht. Dann muss man wieder flanieren, sich treiben lassen, herumstreunen, an einem anderen Tag, in einem anderen Viertel vielleicht. Eine Ansichtssache lässt sich aber nicht planen, nicht erzwingen, nicht voraussehen – das Motiv fliegt einem zu, es stellt sich dem Blick in den Weg, es offenbart sich unverhofft. Dieser Blick ist absichtslos, aber aufmerksam. Häufig sind es aufscheinende Details, Nebensächlichkeiten, Bildfindungen an „Unorten“und in Zwischenräumen, die zur Ansichtssache werden. Wir wollen das Augsburg zwischen Postkartenmotiven und Kalenderidyllen zeigen. Also: Lieber Oberhausen als Rathausplatz, besser Sackgasse als Prachtboulevard, eher Rinnstein als Denkmalsockel.
Das Beiläufige, das oft Übersehene, das abseitig der Hauptblickachsen Liegende wirkt gerade in der Summe der Bilder wie eine andere Stadterzählung. Eine Erzählung in Bildern, die mal ganz flüchtig und fragil, mal wiederauffindbar ist. Die Stadt als Schatzkammer, in der es immer etwas zu sehen gibt – immer anderes: Auch das zeigt die Serie, in der übrigens ein Plakatabriss genauso „bildwürdig“ist wie der elegante Schneckengang einer Treppe. Zu den Ansichtssachen gehören immer auch die Texte – von der Bildbetrachtung angeregte Miniaturen. Am nächsten Freitag dann an dieser Stelle: Ansichtssache Nummer 201. Und im Herbst folgt eine Ausstellung im Annahof, mitten in Augsburg.