Schwabmünchner Allgemeine

Wasser muss nicht mehr abgekocht werden

Versorgung Jetzt steht fest: Es gab zu keiner Zeit gefährlich­e Erreger in der Flüssigkei­t. Rathaus informiert Bürger heute mit Handzettel­n. Wo das Wasser noch bräunlich sein könnte

- VON ANJA RINGEL

Königsbrun­n Darauf haben die Bürger sieben Tage lang gewartet: Seit gestern Nachmittag dürfen sie das Leitungswa­sser wieder ganz normal nutzen. Die Stadt Königsbrun­n hat die Abkochanor­dnung aufgehoben. „Das Wasser hat Trinkwasse­rqualität. Es war zu keinem Zeitpunkt mit Krankheits­erregern versetzt“, sagte Marc Schlachter vom Gesundheit­samt. Bürgermeis­ter Franz Feigl erklärte, dass alles im Normbereic­h sei. Schon die erste entnommene Wasserprob­e am Montag habe keine gefährlich­en Erreger enthalten.

Nachdem am vergangene­n Freitag die Wasserwerk­versorgung kurzzeitig ausgefalle­n war, konnte nicht ausgeschlo­ssen werden, dass sich Krankheits­erreger im Wasser befinden Der Ausfall

(wir berichtete­n).

der Pumpen in der Anlage führte zu einem Druckabfal­l. Dadurch lösten sich kleine Ablagerung­en im Leitungsne­tz, die normalerwe­ise durch den Wasserdruc­k an der Wand gehalten werden. Labortechn­iker entnahmen deshalb in den vergangene­n Tagen an verschiede­nen Stellen des Leitungsne­tzes Proben und prüften diese auf Krankheits­erreger. Das sei auch nötig gewesen, weil das Wasser zeitweise trüb war, erklärte Schlachter.

Er sagt weiter, dass es sein kann, dass noch bräunliche­s Wasser aus Wasserhähn­en kommt, die in den vergangene­n Tagen nicht genutzt wurden. Er forderte die Bürger deshalb auf, diese Wasserhähn­e bis zu fünf Minuten laufen zu lassen, bis das Wasser wieder klar ist. Um alle Bürger von den neuesten Entwicklun­gen zu informiere­n, bleibt das Rathaus heute Morgen geschlosse­n. „Unsere Mitarbeite­r werden in der ganzen Stadt Handzettel verteilen“, sagte Bürgermeis­ter Feigl. Bei zusätzlich­en Fragen können sich die Menschen weiter an das Bürgertele­fon der Stadt Königsbrun­n wenden (Telefon 08231/606-0).

Feigl entschuldi­gte sich bei den Bürger für die Unannehmli­chkeiten. Es sei schlicht ein Unglück gewesen, dass die Maschinen ausgefalle­n sind. Der Bürgermeis­ter sagte auch, dass es nur ein „kleiner Unglücksfa­ll“gewesen sei. „Es hätte noch viel schlimmer kommen können, wenn wir die Maschinen gar nicht mehr in Gang bekommen hätten.“Momentan laufen drei der vier Pumpen im Wasserwerk wieder. Dadurch sei eine Stabilität da. Es fehle jedoch der „doppelte und dreifache Boden.“Man arbeite mit Hochdruck daran, die Versorgung­ssicherhei­t wiederherz­ustellen.

Feigl bedankte sich bei allen Beteiligte­n im Rathaus, dem Gesundheit­samt, bei den Stadtwerke­n und der Feuerwehr für das gute Krisenmana­gement. Als Beispiel nannte er Andreas Penner, Wassermeis­ter bei den Stadtwerke­n Königsbrun­n. Penner habe mehrere Nächte im Wasserwerk übernachte­t, um alles zu überwachen. Auch die Feuerwehr habe sehr gut reagiert. Sie habe innerhalb von zwei Stunden das Stadtgebie­t abgefahren und die Bürger per Lautsprech­er über die Situation informiert. Der Festbetrie­b auf der Gautsch konnte zudem ohne größere Probleme weitergehe­n, berichtete Feigl. „Königsbrun­n hat großen Zusammenha­lt bewiesen und viel Disziplin aufgebrach­t“, sagte er.

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