Produktion auf reine Bioprodukte
Wirtschaft So hat sich die Großaitinger Firma Meika in 122 Jahren gewandelt. Landrat Martin Sailer informiert sich über Tierernährung und die Geschichte des Unternehmens
Großaitingen Landrat Martin Sailer informiert sich regelmäßig über Unternehmen in der Region. Zusammen mit Großaitingens Bürgermeister Erwin Goßner und Martina Baur, der Wirtschaftsförderin im Landratsamt Augsburg, besuchte er die Firma Meika Tierernährung im Gewerbegebiet am Bahnhof. „Die Förderung der Wirtschaft ist mein größtes Anliegen, und da spielen vor allem mittelständische Betriebe, die von den Inhabern mit ihrer Familie selbst geführt werden, eine ganz wichtige Rolle“, betonte Sailer gegenüber den Unternehmern.
Aus der seit 1895 betriebenen Oberen Mühle ging die Firma Meika Tierernährung hervor. Mit dem 34-jährigen Betriebsleiter Thomas Meitinger ist schon die fünfte Generation der Familie Meitinger am Ruder. Sein Großvater verlegte den Standort 1973 an den Großaitinger Bahnhof.
Nach einem Brand baute sein Vater Siegfried Meitinger das Firmengebäude wieder auf. Er war es auch, der die Produktion auf reine Bioprodukte umstellte. „1990 brachte der erste Biobauer sein Getreide zu uns und ab 2003 stellten wir unsere Produktion ganz auf Bio-Erzeugnisse um“, sagt Thomas Meitinger, der 2011 in den Betrieb einstieg und seit dem plötzlichen Tod des Vaters im vergangenen Jahr die Leitung übernommen hat. Die Rohware aus allen Getreidesorten und Sojabohnen kommt ausschließlich von BioLandwirten aus Bayern mit angrenzenden Gebieten. Die Firma Meika stellt daraus Biofuttermittel für Nutztierhalter her. 49 Prozent der Jahresproduktion von etwa 48000 Tonnen gehen an Milchviehhalter und 43 Prozent an Geflügelhalter. Die Ware kommt aus den Silos in täglich etwa 20 Lkw-Ladungen zum Abnehmer. Der größte Teil der 24 Mitarbeiter ist in der Produktion im Drei-Schicht-Betrieb beschäftigt. „Da die Liefermengen von Biogetreide begrenzt sind, setzen wir auch auf die Verarbeitung von Sojabohnen und haben dafür seit 2011 eine eigene Aufbereitungsanlage zum Dämpfen, Kühlen und Entölen aufgebaut“, sagt Thomas Meitinger. Sein größtes Problem ist die Verkehrsanbindung seines Betriebes. Derzeit können Lastwagen nur um die Bahnhofsgaststätte herumfahren oder den Weg über die Firma Wintershall benutzen. Eine direkte Erschließungsstraße zum neuen Gewerbegebiet müsse aber von der Gemeinde geplant und ausgeführt werden, waren sich alle Beteiligten einig.
Der Landrat betonte, dass gerade die Struktur der kleinen und mittelständischen Betriebe, welche Arbeitsplätze für die Menschen am Wohnort schaffen, eine Stärke des Landkreises sei.