Guter Abschluss – und was jetzt?
Die Stadt ehrt die besten Mittelschüler. Einige von ihnen erzählen, welche Pläne sie für die Zeit nach dem „Quali“oder der mittleren Reife haben und was sie auf dem Weg dorthin erlebten
Erst seit zwei Jahren geht Meryam Danhach in Deutschland zur Schule. Jetzt wurde die gebürtige Syrerin mit einem Sonderpreis bei der Ehrung der Schulbesten im Fürstenzimmer des Rathauses ausgezeichnet. Der Notenschnitt ihres qualifizierten Hauptschulabschlusses (Quali): 1,1. Dabei falle ihr das Lernen auch noch leicht, gibt sie zu. „Ich war schon immer Schulbeste. In Syrien und auch in den drei Jahren, in denen ich in den USA gelebt habe.“Jetzt wolle sie die mittlere Reife machen, später aber auf jeden Fall studieren, – nur was, das wisse sie aktuell noch nicht. Den Sonderpreis erhielt sie, weil sie zwar keine der Augsburger Mittelschulen besuchte, den Abschluss aber dennoch machen wollte, und diesen nun mit Bestnoten bestand – und das, wo sie erst seit Kurzem in Augsburg lebt.
Neben Danhach ehrten die Leiterin der Fachstelle Schulentwicklung und Bildung, Martina Schliessleder, in Vertretung von Bildungsreferent Hermann Köhler und Schulrätin Prisca Satzger-Pucher vom staatli- chen Schulamt Augsburg-Stadt weitere 17 Schüler.
Darunter auch den stadtbesten Antonius Theofilou mit einem Notenschnitt von 1,3. Der 15-Jährige aus Oberhausen möchte jetzt die mittlere Reife machen, um dann Fahrzeugdesigner zu werden. „Ich habe mich schon als kleiner Junge für alles, was mit Autos zu tun hat, interessiert und eines meiner Hobbys ist Modellbau.“Mit den kleinen ferngesteuerten Autos ist Antonius auch auf der Rennstrecke unterwegs. Der ehemalige Schüler der Franz-von-Assisi-Mittelschule fährt hier um die Deutsche Meisterschaft.
Am Nachmittag dann ehrte die Stadt die vierzehn Mittelschüler, mit dem besten mittleren Schulabschluss in diesem Jahr. Mittelschüler können nach insgesamt zehn Schuljahren in der M-Klasse die mittlere Reife machen. Stadtbeste ist Hannah Halbritter von der Franz-von-Assisi-Mittelschule mit einem Notendurchschnitt von 1,14. Die Schülerin hatte zuvor die Montessori Schule besucht. „Das war schon eine Umstellung. Es fühlte sich seltsam an, plötzlich Noten und regelmäßig Hausaufgaben zu bekommen. Aber man gewöhnt sich schnell daran.“Ab September möchte Hannah Halbritter in die Einführungsklasse des HolbeinGymnasiums eintreten und ihr Abitur schreiben. Ihr Ziel ist ein naturwissenschaftliches Studium.
Bei der zweiten Ehrung sprach Claus Appel, Leiter des staatlichen Schulamts der Stadt Augsburg. Er mahnte mit Blick auf den Migrationshintergrund vieler der Schulbesten: „Hier sind junge Leute, die zum Teil erst vor Kurzem nach Deutschland gekommen sind und bewiesen haben, dass sie leistungsfähig sind. Ich hoffe, dass die Wirtschaft ihnen auch die Chance bietet, ihr Vermögen unter Beweis zu stellen.“
Allen an diesem Tag geehrten Schülern überreichte das Bildungsreferat der Stadt Augsburg einen Bücher-Gutschein im Wert von 20 Euro.
Das Berufsziel: Fahrzeugdesigner