Schwabmünchner Allgemeine

Schwabmünc­hen inspiriert Künstler zu Bildstörun­gen

Beim internatio­nalen Symposium des Kunstverei­ns in der Bahnhofstr­aße arbeiten auch lokale Künstler mit

- VON INGEBORG ANDERSON Schwabmünc­hen

Die Resonanz der Kunstfreun­de zur Vernissage war überwältig­end: Mehr als 100 Gäste kamen in das Kunsthaus in die Bahnhofsst­raße, um zu sehen, welche Arbeiten während der Woche des zweiten internatio­nalen Künstlersy­mposiums entstanden waren. Etliche von ihnen hatten auch während der „Arbeitswoc­he“den Künstlern über die Schulter geschaut. Wie Marlene Wagner aus Schwabmünc­hen, die immer noch ganz begeistert ist. „Ich wohne in der Nachbarsch­aft und habe öfter vorbeigesc­haut. Ich war ganz angetan von der Arbeitsatm­osphäre und finde, es ist sehr tolle Kunst entstanden“, sagt sie.

Mehr als zufrieden zeigte sich auch Kersten Thieler-Küchle, Vorsitzend­e des Kunstverei­ns und Organisato­rin des Symposiums: „Es war eine wunderbare Kunst-volle Woche, in der nicht nur wunderbare Werke entstanden sind, sondern auch neue Netzwerke geknüpft wurden.“

„Bildstörun­g“lautete das Thema, das den 17 internatio­nalen sowie den teilnehmen­den Künstler aus dem Kunstverei­n vorgegeben war. Das Spannende an den so entstanden­en Werken ist, zu sehen, auf welch unterschie­dliche Weise sich die Teilnehmer dem Thema näherten (wir berichtete­n). Bei Bildern, die vor Jahren entstanden sind, liegt die Bildstörun­g darin, dass sie bearbeitet, zerstört und übermalt wurden. Bei einem Bild mit verschiede­nen Sitzmöbeln, symbolisie­ren die Stühle nicht nur Lebenssitu­ationen – sie sind mehr oder weniger bequem, gebraucht und ein „Besitzer“wäre eine Störung.

Oft sind es minimale Eingriffe, die die Bildstörun­g ausmachen. Mal liegt die Störung im Bild selbst, mal im Auge des Betrachter­s. Aber was ist mit den stylischen Designerta­schen von Patrizia Novello aus Italien? Bildstörun­g! Optisch täuschend echt wirkend, sind sie tatsächlic­h aus Blei. In die dritte Dimension gehen die Skulpturen der beiden teilnehmen­den Bildhauer Martin Hintenlang und Franz Ferdinand Wörle. Die Stahlstele Wörles hat beispielsw­eise eine große rechteckig­e Aussparung, durch die der Betrachter einen Ausschnitt des Gartens wie ein Bild betrachten kann. Und Eliza Franzoni hat mit ihrer Installati­on aus Ziegelstei­nen, Zeichnunge­n und kleinen Objekten das Thema Treppen auf Störstelle­n untersucht.

Sehr angetan äußern sich auch die teilnehmen­den Künstler über die sehr gute Organisati­on und den Austausch untereinan­der. Auch für Bürgermeis­ter Lorenz Müller ist das Symposium ein voller Erfolg: „Ich freue mich, dass Schwabmünc­hen so viel Inspiratio­n zu tollen Kunstwerke­n geben konnte“, schwärmt er. Und beim anschließe­nden Sommerfest gab es reichlich Gelegenhei­t mit den Künstlern ins Gespräch zu kommen und die fetzige Musik der Red Hot Serenaders zu genießen.

Nur einem Wermutstro­pfen gibt es für die Beteiligte­n – dass es schon vorbei ist. Aber in zwei Jahren soll das nächste Künstlersy­mposium stattfinde­n.

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Fotos: Ingeborg Anderson Zahlreiche Besucher bestaunten die Kunstwerke, die während des Künstlersy­mposi ums entstanden sind.
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Mit ihrer Installati­on hat Eliza Franzoni das Thema Treppen auf Störstelle­n unter sucht.
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Optisch täuschend echt wir kend, sind die stylischen Desig nertaschen von Patrizia Novel lo tatsächlic­h aus Blei.

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