E Mails verschwinden, E Mails klagen an
Eine VdK-Podiumsdiskussion hat ein Nachspiel. Es geht um Mitteilungen, die nicht ankamen und Post, die nun folgt
Die Podiumsdiskussion des Sozialverbandes VdK im Königsbrunner Hotel Krone sorgt jetzt im Nachhinein für etliche Verwerfungen zwischen einigen Parteienvertretern und für einen Schlagabtausch mit E-Mails über zuvor offenbar in den Weiten des Internets verschwundene E-Mails. Der Bundestagswahlkampf ist also voll ausgebrochen.
Anlass: VdK-Ortsvorsitzender Florian Kubsch – zugleich Stadtrat und Kreisvorsitzender der SPD im Augsburger Land – hatte zum Thema „Soziale Spaltung stoppen“sechs Bundestagskandidaten eingeladen – fünf waren gekommen (CSU, SPD, Grüne, Linke und Freie Wähler). Die AfD stand von Beginn an nicht auf der Gästeliste (wir berichteten). Die FDP sei der Einladung nicht gefolgt, sagte Kubsch in der Veranstaltung.
Darauf reagier- te nun der Königsbrunner FDP-Ortsvorsitzende Manfred Buhl. Kern seiner Ausführungen: Die FDP sei nicht eingeladen worden und den Kreisverband habe ebenso keine Einladung erreicht. Buhl: „Es ist bedauerlich, dass die Königsbrunner Leitung eines Sozialverbandes so leichtfertig mit der Wahrheit umgeht“, heißt es an die Adresse von Kubsch.
Weder Buhl noch seine Stellvertreter Christian Reeb und Christian Toth – der selber Mitglied im VdK sei – seien eingeladen worden. Organisator Kubsch lässt das so nicht stehen: „Alle Mitglieder wurden mit dem Jahresprogramm über diesen Termin informiert“.
Als Podiumsteilnehmer habe er, so Kubsch, den FDP-Bundestagskandidaten für den Wahlkreis Augsburg-Königsbrunn, Maximilian Funke-Kaiser, eingeladen. Die Kontaktdaten dazu habe er sich von der Internetseite der Freien Demokraten Augsburg geholt.
Diese Nachricht ist laut FDP bei Funke-Kaiser nicht angekommen. Der habe dennoch von der Veranstaltung erfahren und von sich aus den VdK-Kreisverband kontaktiert. Auf seine E-Mail habe er jedoch keine Antwort erhalten. Das kann sich Christine Sturm-Rudat, VdKKreisgeschäftsstellenleiterin, auf Nachfrage unserer Zeitung nicht erklären: „Wir sind noch einmal alles durchgegangen, es ist keine Mail eingegangen.“
Inzwischen schaltete sich auch Alexander Merz, AfD-Kreisvorsitzender Augsburg-Land, in den Disput ein. Er kritisiert, dass Markus Bayerbach als Direktkandidat im Wahlkreis Augsburg-Königsbrunn von vorne herein ausgeschlossen worden sei. Auf Dauer sei der Demokratie mit Ausgrenzung kritischer Meinungen nicht gedient, sagt er. Schwer scheint Merzs Vorwurf, der SPD-Mann Kubsch würde seine Leitungsfunktion im VdK-Ortsverband für seine parteipolitische Arbeit missbrauchen. Verbände, würden zu „parteipolitischen Vorfeldorganisationen degradiert“, so Merz.
Florian Kubsch weist in dem Zusammenhang darauf hin, dass er in der Veranstaltung bewusst keine Rolle übernommen habe, sondern sich auf die Organisation und Begrüßung beschränkte. Außerdem ginge die Argumentation an der Realität vorbei. „Dann dürfte jeder, der parteipolitisch tätig ist, keine Verbandstätigkeit oder -Funktion übernehmen“. Die Teilnehmerliste für die Podiumsdiskussion sei auch nicht von Kubsch alleine aufgestellt worden, sondern sei eine Vorstandsentscheidung gewesen.