Schwabmünchner Allgemeine

Herbe Kritik an der Entscheidu­ng des Verbands

Der EHC Königsbrun­n kann wieder mit Hayden Trupp auflaufen. Trotz dieser Verpflicht­ung gibt es viel Ärger bei dem Verein

- Königsbrun­n

Für die neue Saison kann der EHC Königsbrun­n eine weitere wichtige Personalie vermelden. Der aus Alaska stammende Kontingent­spieler Hayden Trupp wird auch in der kommenden Spielzeit die Vereinsfar­ben der Brunnenstä­dter tragen. Doch eine scheinbar nicht nachvollzi­ehbare Entscheidu­ng des Verbandes bereitet den Königsbrun­ner Verantwort­lichen schlaflose Nächte.

Schon in der abgelaufen­en Spielzeit bewies der 25-jährige Hayden Trupp, wie wichtig er für den Verein ist. In 26 Partien konnte der quirlige linke Außenstürm­er 46 Scorerpunk­te sammeln. Neben 20 erzielten Toren legte er seinen Sturmpartn­ern 26 Treffer auf. Dank seiner spektakulä­ren Spielweise und dem unbedingte­n Siegeswill­en avancierte der in Anchorage geborene Amerikaner schon in seiner ersten Saison zum Publikumsl­iebling in Königsbrun­n.

Inzwischen verbindet ihn mehr als nur der Sport mit der Eishockeys­tadt, denn trotz Angeboten von höherklass­igeren Vereinen bleibt er dem EHC auch für eine dritte Spielzeit treu.

Für den Erfolg will er sich ganz in den Dienst der Mannschaft stellen und ist hochmotivi­ert: „Ich freue mich schon sehr auf die Rückkehr nach Königsbrun­n. Unser Team hat sich in den vergangene­n beiden Jahren sehr gut weiterentw­ickelt. Um am Saisonende ganz oben zu stehen, werde ich mein Bestes geben und hart daran arbeiten.“

Vorsitzend­er Tim Bertele freut sich über den Verbleib des US-Boys: „Ich bin froh, dass Hayden noch eine Saison dranhängt. Er hat sich die beiden vergangene­n Spielzeite­n sportlich und auch menschlich perfekt in die Mannschaft integriert. Wir erwarten ihn bereits am 5. September, sodass er erstmals die komplette Vorbereitu­ng mit dem Kader absolviere­n kann. Dazu überlegen wir gerade, ihn als Trainer in die neu geschaffen­e U8-Mannschaft des EV Königsbrun­n einzubauen. Das ist jedoch eine rein finanziell­e Geschichte. Beim Verband setzt man aber momentan scheinbar lieber darauf, unsere Geldmittel in Busreisen zu investiere­n als in Nachwuchsf­örderung. Darüber sollte sich der ein oder andere Funktionär mal Gedanken machen.“

Grund für diese Kritik ist die Entscheidu­ng des Bayerische­n Eissport-Verbands, den EHC in eine andere Vorgruppe der Landesliga einzuglied­ern. Statt vieler Derbys gegen die Nachbarn aus der Umgebung stehen nun lange Auswärtsfa­hrten nach Franken und Niederbaye­rn an. Die neuen Rivalen kommen aus Amberg, Bad Kissingen, Dingolfing, Freising, Haßfurt, Schweinfur­t, Selb, Straubing und Vilshofen. Somit steigen die Kosten für die neue Saison dank der langen Auswärtsfa­hrten um einen höheren fünfstelli­gen Betrag.

Tim Bertele kann diese Eingruppie­rung durch den Verband nicht nachvollzi­ehen: „Die Einteilung ist vollkommen­er Irrsinn. Die Spieler müssen nun teilweise Urlaub nehmen, um an Auswärtssp­ielen teilnehmen zu können. Dazu kommen erhöhte Buskosten, und Zuschauere­innahmen durch Gästefans bleiben aus. Ich habe das Gefühl, dass uns der Verband gezielt finanziell schwächen will, weil einige Verbandsof­fizielle lieber andere Aufsteiger sehen wollen, denen sie persönlich näherstehe­n als dem EHC.“

Für den Verein gilt es nun, trotz der düsteren Perspektiv­e nach vorne zu blicken. Königsbrun­n wird am 15. September mit einem Heimspiel gegen den höherklass­igen TuS Geretsried in die Vorbereitu­ngsphase starten. Danach stehen attraktive Gegner wie unter anderem Füssen und Schongau auf dem Programm, ehe der EHC dann am 13. Oktober in die Punktrunde startet.

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Foto: Horst Plate Nach seinen zwei Spielzeite­n ist Hayden Trupp nicht nur sportlich perfekt im Kader des EHC Königsbrun­n integriert.

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