Wie geht es weiter mit dem Barfüßer Café?
Seit Dienstag ist die kleine Oase in der Stadt geschlossen. Ob das Café eine Zukunft hat, entscheidet nun die Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde. Dabei kommt es vor allem auf eine Sache an
Der Besucher war begeistert. „Der Kuchen war köstlich, die verschiedenen Sorten von Bio-Trink-Schokolade fand ich auch sehr interessant, individuell und sehr lecker, wie das Café selbst,” schreibt er im Internet über seinen Besuch im Café bei den Barfüßern. Doch hingehen kann er nicht mehr: Das kleine Lokal am Stadtbach ist seit Dienstag geschlossen. Viele haben sie geliebt, diese kleine Oase mit dem üppigen Grün, den kleinen Tischen, dem freundlichen Personal, das weit weg vom Trubel der Stadt und des Verkehrs Erholung bot.
Zu der kurzfristigen Schließung sagt Anja Beil, Geschäftsführerin der InHoGa gGmbH, einer Tochter der Katholischen Jugendfürsorge und Pächterin des Cafés, habe man sich entschlossen, da das Führungsteam in andere Betriebe wechselt und man trotz intensiver Suche keine geeigneten Nachfolger für das Lokal mit 52 Plätzen (22 im Inne- ren, 30 am Bach) fand. Seit 2004 bewirtschaftete man es, so Beil, seit 2008 lief es als Integrationsunternehmen. Jetzt habe man das Café wieder an den Verpächter, die Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde, zurückgegeben. 2018 wäre der Pachtvertrag sowieso ausgelaufen, man habe das Café zudem nur als Saisonbetrieb gesehen.
Ob es eine Zukunft für das beliebte Café geben wird, entscheidet jetzt die Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde, die das Haus von der Stadt gepachtet hat. Dort laufen die Fäden bei Matthias Krauß zusammen. Man wolle sich Ende Oktober zusammensetzen, um zu entscheiden, ob und wie es gegebenenfalls weitergehen wird, teilt der mit. „Es haben sich bei uns schon Interessenten gemeldet, aber wir wollen keinen Schnellschuss.“Zumal 2018 auch der Vertrag mit der Stadt auslaufe. Ob man diesen verlängere, auch das wird ein Diskussionspunkt
Der Betrieb sei nur zwischen Mai und September lukrativ
sein. Eines stellt Krauß klar: „Egal, wie die Zukunft des Lokales aussieht, es muss sich tragen.“
Keine einfache Lösung, zumal der Betrieb, so Krauß, nur zwischen Mai und September lukrativ sei. Ein Anwohner versteht das Aus für das Café nicht. „Die Stadt hat das Haus für viel Geld renoviert und jetzt steht es leer.“Er hofft deshalb auf eine Zukunft als Café, egal mit welchem Betreiber.