Die Schülerbrücke verbindet auch nach ihrem Abriss
Königsbrunner Kinder gewinnen den 1. Preis im landesweiten Wettbewerb „Wir in Europa“
Die Schüler der Klasse 2a der Grundschule Nord haben beim landesweiten Schülerwettbewerb des Kultusministeriums den 1. Preis in ihrer Altersstufe gewonnen. „Karl IV. – Böhmen. Bayern. Europa“lautet das Motto der abgelaufenen Runde in der Wettbewerbsreihe „Die Deutschen und ihre östlichen Nachbarn. Wir in Europa“.
Bereits nachdem die Landesjury die Bewertung der eingereichten Beiträge abgeschlossen hatte, stellte sich heraus, dass die König-Otto-I.Grundschule mit dem Beitrag „König Otto I. baut eine Brücke“unter der Betreuung von ihrer Klassenlehrerin Claudia Pauer zu den Gewinnern gehört. Bei der gestrigen Preisverleihung gab es nun Gewissheit, die Königsbrunner holten den 1. Preis in ihrer Altersklasse. Die 29 Schüler im Alter von sieben bis neun Jahren durften mit ihrer Klassenlehrerin sowie ihrer Horterzieherin Barbara Kotter zur Abschlussveranstaltung nach Bayrisch Eisenstein reisen.
Neben einer feierlichen Siegerehrung in der Arberlandhalle, bei der der Beitrag vorgestellt wurde, war auch ein Besichtigungsprogramm geboten: Eine Glasmanufaktur, ein Lokalbahnmuseum, der Tierpark Lohberg und ein Tagesausflug nach Klatovy, Tschechien standen auf dem Programm. Der Bus, die Unterbringung und Verpflegung in der Jugendherberge sowie alle Eintrittsgelder waren für die Schüler kostenfrei. „Sie können sich gar nicht vorstellen, wie meine Jungs und Mädchen sich über diese unerwartete Klassenfahrt in der letzten Schulwoche gefreut haben“, so Pauer.
Fast alle Kinder waren sofort bereit – trotz der großen Entfernung zu Königsbrunn – mitzufahren.
In dem Beitrag, den die Schüler eingereicht haben, geht es um den Bau einer Brücke: König Otto I. hätte auch gerne eine nach ihm benannte Brücke, genauso toll, wie die Karlsbrücke in Prag, die an Karl IV. erinnert. Die Kinder arbeiteten dabei in Kooperation mit der Klasse 3b der Brunnenschule. Sie bauten in Partnerarbeit kleine Brücken aus Papier, Holz und anderen Materialien und lernten sich dabei kennen. Dann bastelten alle Kinder beider Klassen an einem Gemeinschaftswerk: eine Bogenbrücke aus Papiermauersteinen.
Schließlich wagen sich die Baumeister an eine echte Brücke heran. Die Klassenlehrerin ging mit der Idee zu einem Handwerker und Künstler und bat um Unterstützung. Mithilfe von Thomas Hillebrand bauten alle gemeinsam an einem Vormittag eine Holzbrücke über den Ölbach. Die beiden Klassen waren mächtig stolz, dass diese Brücke begehbar war, und haben sie nach dem Namensträger der Schule König Otto I. benannt. Allerdings musste die Brücke gleich wieder entfernt werden, da sie sich im Wasserschutzgebiet befand.
Die Enttäuschung über den Abriss war bei den Kindern schon groß, erzählte Pauer. Aber schon bald stellten alle fest, dass sie in diesen vielen Wochen eine andere Brücke gebaut haben, nämlich zu den Kindern der Brunnenschulklasse. Mit einem selbst komponierten „Brückenlied“wurde diese Erkenntnis besungen.