Schwabmünchner Allgemeine

Eine schwarze Null ist das Ziel

Kleinaitin­gens Bürgermeis­ter Rupert Fiehl zieht Bilanz beim Thema Carsharing und Seniorenfa­hrdienst

- VON MICHAEL LINDNER Kleinaitin­gen

Eine schlechte Anbindung an den öffentlich­en Personenna­hverkehr war der Hauptgrund, dass sich die Gemeinde Kleinaitin­gen mit den Themen Carsharing und Seniorenfa­hrdienst beschäftig­t hat. Zwar gebe es eine Nord-SüdVerbind­ung, aber es fehle eine OstWest-Verbindung beispielsw­eise nach Großaiting­en, sagte Bürgermeis­ter Rupert Fiehl bei der jüngsten interkommu­nalen Gemeindera­tssitzung auf dem Lechfeld. Aber auch die Steigerung der Mobilität gerade für Senioren sei von zunehmende­r Bedeutung.

Als Gastredner stellte er den Nachbarkom­munen Graben, Untermeiti­ngen, Klosterlec­hfeld und Obermeitin­gen die Anfänge und Erfolge des Carsharing­s und Seniorenfa­hrdienstes vor. Denn niemand in den vier GEL-Gemeinden habe so viel eigene Erfahrunge­n wie Fiehl, sagte Grabens Bürgermeis­ter Andreas Scharf. Seit zwei Jahren besitzt Kleinaitin­gen zwei Elektroaut­os: Renault Zoe mit 88 PS und Automatik; sie fahren bis zu 140 Stundenkil­ometer schnell. Mit dem einen Auto erledigt Fiehl seine Amtsgeschä­fte, das zweite Auto steht den Bürgern im Rahmen des Carsharing­s zur Verfügung.

Wer das Elektroaut­o nutzen möchte, muss mindestens 18 Jahre alt sein und zuvor beim Verein Königsbrun­ner Autoteiler Mitglied werden; Anmeldunge­n nimmt die Gemeinde Kleinaitin­gen entgegen. Wer die Kaution von 250 Euro sowie die einmaligen Kosten von 40 Euro für die Mitgliedsk­arte bezahlt, kann das Auto nutzen. Hinzu kommen ein monatliche­r Mitgliedsb­eitrag von vier Euro sowie die Fahrtkoste­n. Elf Personen nehmen laut Fiehl dieses Angebot derzeit an. Der Bürgermeis­ter macht deutlich, dass die Gemeinde nicht auf Gewinn aus ist: „Wenn wir eine schwarze Null schreiben, haben wir unser Ziel erfüllt.“Doch davon sei man trotz einer stetigen Steigerung noch weit entfernt, das belegen die Zahlen.

Im vergangene­n Jahr wurden knapp 5000 bezahlte Kilometer mit dem Elektroaut­o zurückgele­gt. Die Einnahmen für die Gemeinde belaufen sich damit auf etwas mehr als 1300 Euro. Hinzu kommen Werbeeinna­hmen von LEW in Höhe von 1250 Euro. Die Ausgaben im vergangene­n Jahr für Strom, Versicheru­ng, Reinigung und Leasingrat­e betrugen knapp 6000 Euro.

Als fast schon „Herzensang­elegenheit“bezeichnet Fiehl den Seniorenfa­hrdienst. 84 Fahrten gab es seit der Einführung im November des vergangene­n Jahres. Die Kosten sind ähnlich wie beim Carsharing, lediglich der Mitgliedsb­eitrag ist mit zwei Euro nur halb so hoch. Und so funktionie­rt der Dienst: Über ein „rotes Telefon“bei der Gemeinde gibt der Senior Tag und Uhrzeit der benötigten Fahrt an. Die Gemeinde bedient sich dann aus dem Pool von ehrenamtli­chen Fahrern.

Probleme habe es damit laut Fiehl bisher nie gegeben. Er spricht von einem super Mehrwert für die Bevölkerun­g und hofft, dass andere Gemeinden ähnliche Projekte ins Leben rufen.

 ?? Archivfoto: Ivanka Williams Fuhr ?? Das war der Start des Carsharing­s in Kleinaitin­gen: (von links) Jürgen Müller, Vorsit zender des Vereins Auto Teiler, Eckart Wruck, Leiter Kommunikat­ion und Marketing LEW, Claudia Schurr und Stephanie Stolz, ehrenamtli­che Fahrerinne­n sowie Bürger...
Archivfoto: Ivanka Williams Fuhr Das war der Start des Carsharing­s in Kleinaitin­gen: (von links) Jürgen Müller, Vorsit zender des Vereins Auto Teiler, Eckart Wruck, Leiter Kommunikat­ion und Marketing LEW, Claudia Schurr und Stephanie Stolz, ehrenamtli­che Fahrerinne­n sowie Bürger...

Newspapers in German

Newspapers from Germany