Eine neue Museumsinsel für Leitershofen
Galerist findet einen neuen Standort. Derzeit sind Werke von Willi Weiner zu sehen
Galerist Konrad Oberländer ist den meisten Kennern der deutschsprachigen Kunstwelt ein Begriff. Seit 50 Jahren betreut er renommierte Ausstellungen und hat die Werke von nicht weniger als 700 Künstlern in seinen Atelierräumen der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Doch dann kam der Schicksalsschlag: Oberländer musste nach einer Beinamputation seine Galerie im Augsburger Färbergässchen unerwartet aufgeben. Doch ist diese nun in seinem ebenerdigen Wohnhaus in Leitershofen wiedereröffnet und mit ganz neuem Leben gefüllt worden.
Betritt man das Haus durch die Vordertür, wird sehr schnell deutlich: Hier handelt es sich nicht einfach um eine weitere kleine Privatgalerie, sondern um ein kleines Museum und eine regelrechte Schatzkammer für alle Kunstliebhaber. In den hell erleuchteten Galerieräumen des Hauses sind die Exponate des Künstlers Willi Weiner zu sehen, eines rastlosen Wanderers zwischen den Gattungen und Preisträger sämtlicher wichtiger Kunstauszeichnungen. Die überdimensionalen Gefäße aus korrodiertem Cortenstahl stechen sofort ins Auge. Wie ein Fingerzeig Gottes weisen die an archaische Speerspitzen erinnernden Säulen gen Himmel und symbolisieren gleichermaßen die Ästhetik des Unvollkommenen wie auch eine innere Ordnung, die sich aus unterschiedlichen Perspektiven immer wieder neu zu formieren vermag. Seine Serie „Wasserwerke“bedient sich einer ganz besonderen Finesse: Weiner hat beim Schaffensprozess den Stahl zunächst tatsächlich mit Wasser in Berührung gebracht, um die entstehenden Roststellen später vom Mahlstrom der Zeit erzählen zu lassen.
OPlastiken und Zeich nungen sind bis 26. August in der Lei tershofer Galerie Oberländer, Schlossstra ße 52, zu sehen. Freitag und Samstag, 15 18 Uhr, oder nach Vereinbarung unter Telefon 0821/431859.