Überrascht und glücklich
Bobingen gelingt etwas, was in den vergangenen Saisons immer schiefging
„Nicht überrascht, aber natürlich glücklich“zeigte sich Mittelfeldspieler Christopher Detke nach dem ersten Sieg im Jahr 2017 für die Bobinger. „Seit ich am Wiesenhang spiele, ist uns noch kein Auftaktsieg gelungen.“Und in der Tat: Seit vier Jahren, nämlich seit der Bezirksligasaison 2013/2014, wartete der TSV Bobingen darauf, ein Auftaktspiel in der Bezirksliga Schwaben Süd zu gewinnen. Damals gewannen die Trevirastädter mit 2:0 gegen Olympia Neugablonz. Und auch in der aktuellen Spielzeit erwies sich ein Team aus dem Allgäu als der perfekte Auftaktgegner.
Mit 0:1, dem knappsten aller Ergebnisse, schickte Bobingen die Memminger nach Hause. Der goldene Treffer gelang dabei wieder einmal Cemal Mutlu. Nach einem schönen Doppelpass über Tim Müller und Sebastian Jeschek war es erneut Müller, der den Ball scharf in den Strafraum brachte. Mutlu musste nur noch einschieben und tat das souverän unter Gästetorhüter Matthias Kurringer hindurch (13.).
Die Bobinger agierten lange Zeit aus stabiler Defensive und Mittelfeld, erzwangen so viele Ballverluste der Memminger und spielten dann schnell und vertikal nach vorne. Eine ansprechende Leistung zeigte Bobingens Verteidiger Jonas Thümmler. Den wohl stärksten Stürmer der Liga, Naim Nimanaj – immerhin 27 Treffer in der Vorsaison –, meldete er nahezu komplett ab. Lediglich als beide Mannschaften den heißen Temperaturen Tribut zollen mussten, entwischte Nimanaj einmal mit einer schnellen Drehung. Sein Linksschuss aus spitzem Winkel verfehlte das Tor von Patrick Hiljanen knapp am langen Eck (35.). Genau in dieser Phase verlor die Elf von Marco Di Santo etwas den Faden und wurde weit zurückgedrängt. Mehr als die erwähnte Chance ließ sie allerdings nicht zu.
Das Bild veränderte sich ein wenig in der zweiten Halbzeit. Memmingen, vor dem Spiel von Di Santo als Aufstiegskandidat gehandelt, erhöhte das Tempo. Bobingen stand nun tiefer. Vor allem der starke Ridzal brachte immer wieder Gefahr über die rechte Seite. Zunächst schoss er aus 20 Metern wuchtig und knapp links am Tor vorbei (60.), dann leitete er eine schöne Kombination über Nimanaj ein, schließlich schoss Deni Jelusic aus 18 Metern knapp vorbei (65.).
Ein weiteres Mal musste Bobingen zittern, als Hamid Byram allein vor Hiljanen auftauchte. Dieser schien schon überwunden, allerdings strich der Ball knapp links vorbei (70.) – die bis dato größte Torchance. Auf der Gegenseite kamen die Gastgeber zu Konterchancen, ließen diese allerdings etwas leichtfertig schon in Ansätzen verstreichen. Christopher Detke legte den Ball per Kopf auf Sirtkaya ab, der rutschte jedoch mit dem Standbein weg und konnte fünf Meter vor dem Tor nicht verwerten (67.).
Die restliche Spielzeit verteidigten die Bobinger clever aus einer massiven Defensivreihe heraus. Memmingen fehlte an diesem Tag der Esprit. Auch weil Jonas Thümmler stets dafür sorgte, dass Nimanaj zunehmend die Lust am Spiel verlor.
„Das war eine geschlossene Mannschaftsleistung, das freut mich besonders. Schön, dass wir in vielen Szenen genau das gezeigt haben, worauf wir in der Vorbereitung Wert gelegt haben“, resümierte Christopher Detke. TSV Bobingen Hiljanen – Zedelmeier, Thümmler, Di Santo, Calli, Jeschek, Nam, Müller, Detke (ab 86. Emre Mutlu), Cemal Mutlu (ab 79. Vogt), Sirtkaya (ab 69. Schlotterer) DJK SV Memmingen Ost Kurringer – Ja rosch, Krasniqi (ab 64. Schlotte), Abraham, Kordic, Topallaj (ab 46. Aktepe), Waiz, Jelu sic, Byram, Ridzal, Nimanaj
Tor 1:0 Cemal Mutlu (13.)
Besondere Ereignisse Gelbe Karten für Simon Schlotterer vom TSV Bobingen (91.) und für Jeulsic (4.) und Schlotte (88.) von der DJK SV Memmingen Ost Schiedsrichter Clauspeter Heger