Schwabmünchner Allgemeine

China-Salbe für Kuka

- VON STEFAN STAHL sts@augsburger allgemeine.de

Der Schmerz bleibt, doch er wird durch chinesisch­e Heil-Salben gelindert. Nach wie vor kommt es einem Versagen deutscher und europäisch­er Kapitalist­en gleich, dass ausgerechn­et die schwäbisch­e Vorzeigefi­rma Kuka in chinesisch­e Hände fiel. Es fand sich hierzuland­e kein Investor, der rund fünf Milliarden in die Hand genommen hätte, um Hightech made in Bavaria dem Zugriff des kommunisti­sch regierten Chinas zu entziehen.

Was den Fall besonders traurig macht: In dem asiatische­n Land selbst wird es deutschen Investoren viel schwerer gemacht, sich eine Firma zu schnappen. Das beklagt Bayerns Wirtschaft­sministeri­n Ilse Aigner zu Recht immer wieder.

So wissen die geschickt agierenden chinesisch­en Kuka-Investoren, dass ihnen nach wie vor Misstrauen entgegensc­hlägt. Um dieses zumindest etwas zu zerstreuen, umgarnen sie die verletzte bayerische Industrie-Seele und lassen die erfolgreic­hen Kuka-Manager in Augsburg den Standort massiv ausbauen. Das ist psychologi­sch klug und auch objektiv gerechtfer­tigt. Denn in Augsburg schlägt das Herz von Kuka. Hier sitzen hunderte tolle Entwickler und Facharbeit­er, die an Erfindunge­n arbeiten.

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