Die Tage der CSM sind gezählt
Die Zeit der CSM als eigenständige politische Kraft in der Augsburger Kommunalpolitik ist vorbei. Ihre Tage sind gezählt. Die Abschiede von Stadträtin Claudia Eberle und Ex-Bürgermeister Hermann Weber sind ein weiteres Indiz dafür, dass sich die Auflösungserscheinungen längst breitgemacht haben. Es ist ein schleichender Prozess, der unmittelbar nach der Kommunalwahl 2014 begonnen hat. Hermann Weber selbst spielt dabei eine wichtige Rolle. Er übernahm zwar die Verantwortung für das schwache Wahlergebnis, profitierte aber auf der beruflichen Seite vom Angebot von Oberbürgermeister Kurt Gribl.
Als Stadtdirektor war Weber kein politisch agierender Kopf mehr für die CSM. Mit seinem Abschied aus dem politischen Tagesgeschäft verschwand der Einfluss der CSM. Ihr gelang es fortan nicht, ein eigenständiges und überzeugendes Konzept vorzulegen. Dass in der laufenden Periode die Stadträte Rolf Rieblinger und Dimitrios Tsantilas zur CSU zurückkehrten, unterstreicht, wo deren politische Heimat immer gelegen hat. Der Abschied von der CSM fiel ihnen nicht schwer. Für die engagierte Stadträtin Claudia Eberle war ein Zurück zur CSU ausgeschlossen. Dass sie aus Satzungsgründen zu Pro Augsburg wechselt, ist aus ihrer Sicht konsequent. Wie die CSM in der vorhandenen Formation Akzente setzen möchte, bleibt das Geheimnis der Vorstandsmitglieder, die sich gegen die Verschmelzung mit Pro Augsburg sperren. Ob die CSM bei der Kommunalwahl 2020 antritt, ist sehr fraglich.