Schwabmünchner Allgemeine

Der Ort für die großen Auftritte

Das Spectrum an der Ulmer Straße wurde 1991 eröffnet und wird seit 1997 von Ufuk Aykut und Michael Klein gemanagt. Schon viele Stars sind hier aufgetrete­n. Und ja, darüber gibt es viel zu erzählen

- In der Sommerseri­e

In diesem Sommer wollen wir den Stadtteil Kriegshabe­r erkunden. Sechs Dienstage lang kommen wir mit unserem mobilen Schreibtis­ch vor das ehemalige Straßenbah­ndepot an der Ulmer Straße. Parallel dazu haben wir uns auch so umgesehen. Wir stellen Ihnen im Lauf der Sommerferi­en zusätzlich interessan­te Menschen und Orte vor. Zum Auftakt waren wir in dem Klub, in dem schon viele Legenden des Rock aufgetrete­n sind: im Spectrum.

Dabei sind die Hausherren Ufuk Aykut und sein Geschäftsp­artner Michael Klein zum Spectrum gekommen wie die berühmte Jungfrau zum Kind. 1997 haben sie den Klub von Werner Herbst und Peter Kreissl übernommen, die einen Nachfolger für „ihr Baby“suchten. Bis 1991 war das Gebäude an der Ulmer Straße eine Turnhalle. Seit der „Verwandlun­g zum Klub“ist es weit über die Grenzen des Stadtteils hinaus bekannt geworden. Wenn Eric Burdon, Clueso oder La Brass Banda die Bühne betreten, kommen Besucher aus ganz Bayern. Hier haben viele Akteure, die später die größten Hallen füllten, ihre ersten Sporen verdient, zum Beispiel Hubert von Goisern, Silbermond, Pur und Oliver Pocher.

Doch auch die regionale Komponente hat, so Ufuk Aykut, einen hohen Stellenwer­t. So war der Klub beim Fest zu „100 Jahre Kriegshabe­r“im Juni 2016 unter dem Motto „Hier spielt die Musik“mit dem Kulturhaus Abraxas und dem Kulturpark West fester Bestandtei­l der Feierlichk­eiten. Vor allem Augsburger Bands waren zu hören.

Doch die Verbindung zu Kriegshabe­r geht weit über das Veranstalt­en der Konzerte hinaus. „Wir kennen den Pfarrer, ebenso viele Leute, die in der Umgebung wohnen und gerne zu unseren Partys kommen“, sagt Aykut. Vor allem der monatlich stattfinde­nde Rock-House-Club mit DJ Mike erfreut sich großer Beliebthei­t. Dann laufen die Gassenhaue­r von Bloodbound, Eisbrecher, Gotthard und AC/DC rauf und runter – und das Motto dabei lautet: „Rocken bis die Wände beben.“Vor dem Bieraussch­ank bilden sich lange Schlangen.

Bei Konzerten ist das schwierige­r. Da ziehen vor allem große Namen. So erleben Manfred Mann oder Wishbone Ash immer eine volle Halle, Eisbrecher, die am 15. Dezember wieder ihr „Adventssin­gen“geben, sind schon heute ausverkauf­t. Doch manch hochgelobt­er Nachwuchsk­ünstler muss sich im Klub mit einer kleineren Zuschauerz­ahl zufriedeng­eben.

In den nächsten Jahren dürfte sich an diesem Klub an der Ulmer Straße nicht viel ändern, denn auch nach 20 Jahren sind Ufuk Aykut und Michael Klein mit ihrem Haus in Kriegshabe­r glücklich. Immer wieder haben sie viel Geld investiert, im Obergescho­ss zusätzlich­e Toiletten installier­t und eine moderne Lichtund Tonanlage angeschaff­t.

Daran ändert nichts, dass man im Rockgewerb­e immer mit Überraschu­ngen rechnen muss. So fiel Marla Glen während ihres Auftritts auf der Bühne um, der Schlagzeug­er von Level 42 musste sich während des ganzen Konzerts übergeben und der Sänger von Nazareth verlor seine Stimme. Damit muss man in dieser Branche umgehen können.

ist das Feuilleton regional jeden Dienstag von 14 bis 18 Uhr in der Ulmer Straße in Augsburg zu finden – direkt vor dem ehemaligen Straßenbah­n Depot. Wir laden Gäste ein, sprechen mit Passanten und berich ten anschließe­nd darüber.

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