Schwabmünchner Allgemeine

Sorgen der Helfer ernst nehmen

- VON MIRIAM ZISSLER ziss@augsburger allgemeine.de

Dass der Frust bei manch einem Flüchtling­shelfer tief sitzt, ist verständli­ch. Ohne das ehrenamtli­che Engagement von vielen, vielen Frauen und Männern hätte die heiße Phase der Flüchtling­skrise im Jahr 2015 überhaupt nicht bewältigt werden können. Damals wurde jede helfende Hand benötigt, die den Asylbewerb­ern im Alltag zur Seite stehen konnte. Das Engagement hat bei vielen nicht nachgelass­en – doch der Alltag hat nicht selten Flüchtling­e und ihre Helfer eingeholt. Denn reibungslo­s verläuft kaum ein Aufenthalt in Deutschlan­d. Es gibt kaum Wohnraum, für eine Anstellung fehlen Dokumente oder nach wie vor die erforderli­chen Sprachkenn­tnisse.

Dass nun zwei Personen, die beinahe täglich mit Flüchtling­en zu tun haben, einen offenen Brief an die Politik schreiben, sollten die Betroffene­n ernst nehmen. Denn es spiegelt die momentane Situation bei weit mehr Helfern wider. Sie sind frustriert, wenn ihre Schützling­e nicht weiterkomm­en, ihnen aus nicht ganz nachvollzi­ehbaren Gründen Steine in den Weg gelegt werden. Ihre Meinungen und Befürchtun­gen gilt es anzuhören.

Denn die Menschen, die sich um Flüchtling­e kümmern, werden dringend benötigt. Sie stehen den erst seit kurzer Zeit in Augsburg lebenden Menschen am nächsten und sind ein wichtiges Bindeglied zwischen den Geflüchtet­en und Behörden, Schulen, Einrichtun­gen, Arbeitgebe­rn und Vereinen. Sie helfen durch ihren Einsatz und ihr Engagement, den sozialen Frieden in der Stadt aufrechtzu­erhalten. Letzteres geht alle etwas an.

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