Schnelle Hilfe ist wichtig
SMATTHIAS SCHALLA oziale Netzwerke können bisweilen brutal sein. Gnadenlos werden immer wieder bei den unterschiedlichsten Verfehlungen aus der Anonymität heraus Beschimpfungen und Beleidigungen ausgesprochen. Nicht so jedoch im Fall der angeblichen Farbattacke auf eine junge Schwabmünchnerin. Hier war Mitgefühl der große Tenor, verbunden mit der Hoffnung, dass der Betroffenen geholfen werden kann. Doch dies kann sich bisweilen recht schwierig gestalten.
Wer bei psychischen Problemen therapeutische Hilfe sucht, muss viel Geduld aufbringen. Viele Psychologen und Psychiater nehmen für dieses Jahr bereits keine Patienten mehr auf. So meldet die Kassenärztliche Vereinigung (KV) aktuell für den Raum Augsburg eine einzige Praxis, die noch freie Termine hat. Die nächste Anlaufstelle gibt es erst in 36 Kilometern Entfernung. Hier muss dringend nachgebessert werden. Umso wichtiger sind daher die Bezirkskliniken des Bezirks mit ihrer Institutionsambulanz, der Notaufnahme für die Seele. Doch auch hier sind die Kapazitäten begrenzt. Kaum eröffnet ein neues Haus mit stationärem Angebot, schon sind die Plätze belegt. Dabei ist eine schnelle Hilfe für die Seele genauso wichtig, wie eine schnelle Hilfe bei Herzinfarkt oder Schlaganfall.