Schwabmünchner Allgemeine

Buben haben mehr Taschengel­d

Was hinter der vermeintli­chen Ungerechti­gkeit stecken könnte

- VON MICHAEL STIFTER Foto: Fotolia

Liebe Eltern, wenn Sie heute keine Lust auf großes Drama beim Frühstück haben, dann verstecken Sie diesen Artikel schnell vor Ihrer Tochter! Eine Umfrage hat nämlich ergeben, dass Buben mehr Taschengel­d bekommen als Mädchen. Fragen Sie uns jetzt bitte nicht, warum. Das haben die Forscher offenbar nicht herausgefu­nden. Eine Möglichkei­t: Die Jungs sind beim Aushandeln der jährlichen Tariferhöh­ung überzeugen­der. Daran glauben wir ehrlicherw­eise nicht so recht. Wer einmal erlebt hat, wie ein Mädchen dem Papa erklärt, warum es diesen Schminkspi­egel mit dem Einhorn unbedingt zum bloßen Überleben braucht, kennt die schier aussichtsl­ose Verhandlun­gsposition des Geldgebers.

Eine andere Theorie: Weil richtige kleine Buben in ihrem Bubenleben wesentlich mehr Materialsc­häden anrichten (siehe auch: Fenstersch­eibe + Fußball), bekommen sie auch viel häufiger Sätze wie diesen zu hören: „Da zahlst du aber von deinem Taschengel­d was dazu.“

Um diese finanziell­e Mehrbelast­ung stemmen zu können, ohne schon im Kindergart­enalter in die Privatinso­lvenz zu rutschen, braucht’s also ein höheres Budget. Klare Sache. Ach ja, liebe Eltern, falls Ihre Tochter diesen Text doch in die Finger gekriegt hat: Jetzt kommt die gute Nachricht für alle. Kinder in Deutschlan­d sind Taschengel­dMilliardä­re. Wer zwischen zehn und 13 Jahre alt ist, kassiert im Durchschni­tt monatlich fast 55 Euro. Sonderzahl­ungen von Oma und Opa, die auch heute noch meist heimlich bei der Verabschie­dung in der Kinderhand landen, als handle es sich um Schmuggler­ware, sind dabei schon eingerechn­et. Ins Sparschwei­n kommt übrigens nur ein Bruchteil. Das meiste geben die Kinder für Süßigkeite­n, Kaugummi, Zeitschrif­ten, Comics oder Eis aus.

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