Gefährlicher Ehrgeiz
Tipp des Tages In „Spiel um alles“will ein Vater seinen Sohn zum Tennisstar machen
Arte, 21.55 Uhr Was passiert, wenn der Job plötzlich weg ist, und dann auch noch die Ehefrau – das zeigt der Film „Spiel um alles“. Es geht um das Auseinanderbrechen einer Familie und die Zukunftsperspektiven von Vater und Sohn.
Irgendwo in einem französischen Kaufhaus: Der bisherige Regionalleiter Jérôme (Olivier Gourmet, „Madame Bovary“) packt seine Habseligkeiten aus dem Schreibtisch und geht durch ein wahres Spalier seiner Mitarbeiter, die ihn bewegt verabschieden. Seine Frau tut sich schwer mit der Situation, verlässt ihn für einen Kollegen.
Damit lässt sie ihren elfjährigen Sohn Ugo (Charles Mérienne) ebenfalls im Stich, der begeistert Tennis spielt. Er fällt dem Trainer Sarde (Jean-Yves Berteloot) auf, der den talentierten Jungen in ein Sportinternat in Paris stecken und mit ihm eine Karriere als Profi-Tennisspieler aufbauen will.
Dann zerplatzen Jérômes berufliche Pläne, weil seine Investoren abspringen, und er stürzt sich voll in die Aufgabe, seinem Sohn einen Weg nach ganz oben zu ebnen. Vater und Sohn entwickeln einen starken Ehrgeiz, der zunehmend gefährlich wird.
Regisseur Stéphane Demoustier (39, „Les Petits Joueurs“) hat mit „Spiel um alles“seinen ersten langen Spielfilm gedreht. Er hatte selbst als Junge viel Tennis gespielt und konnte dadurch einige autobiografische Elemente in seinen Film einarbeiten. Er nähert sich seinen Personen bis ins Detail, die wichtigste Kameraeinstellung ist die Nahaufnahme. Die wird vor allem wichtig, als seine Protagonisten erkennen, dass sie beide richtig Mist gebaut haben.