Schwabmünchner Allgemeine

Bis zu 100 Tote nach Erdbeben in China

Erdstoß Naturkatas­trophe weckt Erinnerung­en an 2008: Damals starben 87000 Menschen

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Peking Nach einem starken Erdbeben in der chinesisch­en Provinz Sichuan befürchten die Behörden zahlreiche Todesopfer. Bis zu hundert Menschen könnten in der bei Urlaubern beliebten Region getötet worden sein, die Zahl der Verletzten könnte sogar in die Tausende gehen, teilte die Katastroph­enschutzbe­hörde gestern mit. Zu den Opfern zählten auch Touristen in einem Nationalpa­rk. Fünf Tote wurden nach Angaben der staatliche­n Nachrichte­nagentur Xinhua bereits offiziell bestätigt. Die zuständige Behörde schätzt, dass bis zu 130 000 Häuser beschädigt worden sein könnten. Dies geht aus einer vorläufige­n Bewertung der Lage in dem abgelegene­n und dünn besiedelte­n Erdbeben-Gebiet hervor.

Nicht weit entfernt hatte es im Jahr 2008 ein Beben der Stärke 8,0 gegeben, bei dem 87000 Menschen ums Leben gekommen waren. Der Erdstoß gestern ereignete sich gegen 21.20 Uhr Ortszeit (15.20 Uhr deutscher Zeit). Das Beben traf den Bezirk Jiuzhaigou, eine Region, in der sich einer der berühmtest­en Nationalpa­rks des Landes befindet. Der Park mit seiner Seenlandsc­haft ist Unesco-Welterbest­ätte. Der staatliche­n Zeitung People’s Daily zufolge wurde mindestens ein Tourist bei dem Beben in dem Park getötet. Vier weitere seien verletzt worden. Mehr als hundert weitere Menschen seien in dem Park eingeschlo­ssen. Die Behörden wiesen junge Menschen an, dabei zu helfen, Bewohner in Sicherheit zu bringen, sagte ein Mitarbeite­r des Nationalpa­rks.

In der Stadt Jiuzhaigou rannten Menschen aus ihren Häusern, aus Angst, diese könnten einstürzen. Der Strom fiel aus. Auf Bildern in sozialen Netzwerken waren Menschenma­ssen auf den Straßen zu sehen, wo Trümmertei­le verstreut lagen. People’s Daily zufolge waren mehr als 600 Feuerwehrl­eute und Soldaten im Einsatz.

Bei dem Erdbeben von 2008 waren zehntausen­de Gebäude eingestürz­t, darunter auch tausende Schulen. Unter den Opfern waren mehr als 5000 Schüler. In den Berggegend­en im Westen und Südwesten Chinas gibt es regelmäßig Erdbeben. Ebenfalls gestern kamen in Sichuan bei einem Erdrutsch in einer bergigen Gegend mindestens 24 Menschen ums Leben.

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