Sportlich, robust, freudvoll
Seit 15 Jahren begeistert der ADAC-Ortsclub Schwabmünchen mit seinem Beitrag zum Ferienprogramm
Schwabmünchen Ob ein Triathlon auf Hawaii oder in Schwabmünchen ausgetragen wird, das ist in einer Hinsicht eigentlich vollkommen gleichgültig: Die Athleten sind schrecklich aufgeregt. Ein paar Unterschiede gibt es natürlich schon, mal ganz abgesehen von den Leistungen.
Wenn der ADAC-Ortsclub Schwabmünchen im Rahmen des Ferienprogramms zum Triathlon ruft, dann finden sich immer eine ganze Menge Interessenten, im Gegensatz zu anderen Angeboten, die abgesagt werden mussten. Das weiß Erwin Joppich, der Vorsitzende des Vereins: „Viele der Kinder freuen sich schon das ganze Jahr auf dieses Ereignis.“
Rund 30 Schüler kamen diesmal zum Freibad, dem Dreh- und Angelpunkt des Wettbewerbs. Mit 20 Helfern stand der ADAC parat, nahm sich der Athleten an, beruhigte sie vor ihrem großen Wettkampf, um eine gewisse Übermotivation etwas zu dämpfen. Denn bei diesem Wettbewerb geht es nicht darum, auf den ersten Metern bereits seine gesamte Kondition zu verschleudern, sondern sich die Kräfte einzu- Sonst fehlen am Ende ein paar Körner.
So ganz ist das allerdings nicht bei allen Kindern gelungen, die gleich beim Schwimmen lostobten wie die Wilden. Das lag sicherlich auch daran, dass so manche Eltern, mehr als ihre Kinder angespannt, den Nachwuchs zu Höchstleistungen antrieben. Wer allerdings selbst schon mal eine ähnliche sportliche Leistung wie einen Triathlon absolviert hat, erklärte seinem Sprössling eher, dass es auf Ausdauer ankommt, also die Kräfte richtig einzuteilen sind.
Nach dem Schwimmen, 50 oder 100 Meter je nach Alter, hatten sich die Teilnehmerfelder schon weit auseinandergezogen. Ob eleganter Kraulstil oder Hundsdapper macht eben einen großen Unterschied.
Raus aus dem Wasser, rum ums Becken, mit Vollgas durch die Duschwanne, hin zu Mama und Papa. Die warteten mit dem Handtuch, rubbelten, zerrten an den Badeklamotten, runter damit, rein in Radlhosen, Helm auf. Auch das Rad wurde aufstiegsbereit hingehalten, nur fahren musste der Nachwuchs noch selbst. Rum um die scharfe Linkskurve und ab geht’s auf die 2,4 Kilometer lange Strecke.
Kurzfristig kehrt Ruhe auf dem ein. Die Ruhe vor dem Sturm, denn einige Minuten später kehren die Athleten schon wieder zurück. Mami oder Papi stehen parat, um Rad und Helm aufzufangen, die einfach weggeworfen wurden. Das gelingt nicht immer, so manches Bike knallt hart am Boden auf und die Helme fliegen nur so durch die Luft und landen krachend auf dem Teer. „Wenn die ihre Sachen selbst zahlen müssten, würden sie anders damit umgehen“, meint eine Mutter ärgerlich, ist aber mit ihrer Meinung anscheinend allein, denn die meisten quittieren das Verhalten der Athleten mit einem Lächeln.
Nur einmal nicht, als viele erschreckt reagieren: Ein Rad fährt einfach weiter, als der Fahrer abgesprungen war. Eine Mutter kann die Kollision mit einem Auto gerade noch verhindern. Der Sprössling ist schon lange auf der 800 Meter langen Laufstrecke und den Blicken der kopfschüttelnden Zuschauer entschwunden.
Banges Warten: Wer taucht als Erstes entlang dem Wiesenweg am Feldgießgraben auf? Franz Baumann, Schatzmeister beim ADAC, läuft, konditionell fit, den Athleten entgegen, dreht um und rennt motiteilen. vierend voraus, und das bei jeder Gruppe.
Im Ziel bei den Spitzenläufern fällt immer wieder der gleiche Name: Mayer, und das wie im vergangenen Jahr. Nur, damals dominierten alle drei Jungs die Altersgruppen. Heuer gewannen zwar Fabian und Simon, doch Lukas wurde gerade noch abgefangen von Paul Högerle, der sich als bester Junge die Jahresbadkarte für 2018 sicherBadparkplatz te. Bei den Mädels sahnte Hannah Reiß ab.
Erwin Joppich ist auch im 15. Jahr mit der Veranstaltung zufrieden: „Der Einsatz der Kinder und Eltern ist toll, die Fairness super. Und es lief wieder alles unfallfrei ab. Der Kindertriathlon ist einer der Höhepunkte im Jahreskalender unseres Ortsclubs. Er macht uns und vor allem den Kindern richtig viel Spaß.“