Schwabmünchner Allgemeine

Arbeit im Verborgene­n an der Autobahn

Tausende Fahrzeuge rollen täglich über die Straße. Sie muss immer in einem einwandfre­ien Zustand sein. Auch darum kümmert sich die Betreiberg­esellschaf­t Pansuevia

- VON CHRISTIAN KIRSTGES

Gersthofen Edenbergen Wenn sie sich um die Grünfläche­n kümmern, die Rastplätze vom Müll befreien oder eine Unfallstel­le absichern, sind die Mitarbeite­r der Autobahn betreiber gesellscha­ft Pansuevia in ihrer orangen Dienstklei­dung nicht zu übersehen. Was den meisten aber wohl weniger auffällt, ist eine andere Aufgabe des Unternehme­ns: der Erhalt der Strecke. Diplom-Ingenieuri­n Julia Fritsch kümmert sich zusammen mit Geschäftsf­ührer Robert Schmidt darum, sie ist die Leiterin dieses Gebiets. Wenn etwas nicht so ist, wie es sein sollte, seien es „meistens Kleinigkei­ten, die kaum sichtbar sind für die Verkehrste­ilnehmer “, erklärt sie. Aber es kann vorkommen, dass mehr zu richten ist, wie gerade beispielsw­eise die Markierung. Fünf Jahre beträgt die Gewährl eis tungsfri st der Bau-Arbeitsgem­einschaft, sodass solche Mängel auch dorthin weitergege­ben werden, um sie auf Garantie wieder abstellen zu lassen.

Was an neuen Schäden etwa nach Unfällen auftritt, muss Pansuevia beheben, bei größeren Problemen zusammen mit Fremdfirme­n. Damit der Verkehr so wenig wie möglich gestört wird, geht das Unternehme­n auch schon mal in Vorleistun­g, ohne dass die Versicheru­ng den Fall abschließe­nd bearbeitet hat. Denn wenn es Störungen gibt und etwa eine Spur gesperrt ist, muss Pansuevia dafür an den Staat zahlen; gleichzeit­ig können die zufließend­en Einnahmen aus der Lkw-Maut bei einer Sperrung geringer werden, weil die Lastwagen eine Ausweichro­ute nehmen. Neben den profession­ellen Gesichtspu­nkten eines gut fließenden Verkehrs sind es somit auch finanziell­e Gründe, weshalb das Unternehme­n an einem guten Zustand der Strecke interessie­rt ist.

Schutzplan­ken, Betonwände, die Straße an sich, die Entwässeru­ng mit mehr als 50 Regenrückh­altebecken und knapp 200 Kilometern Rohrleitun­g, die Markierung oder die Brücken müssen immer im Blick sein, alle vier Jahre etwa werden Beton und Asphalt mit speziellen Fahrzeugen überprüft. Alle drei Jahre gibt es im Wechsel eine einfache oder große Kontrolle der Ingenieurb­auwerke wie Brücken oder Schilderbr­ücken. Es gibt auch eine Übersicht, mit der alles im Voraus geplant wird. So steht gerade der Austausch von maroden Holzteilen an einer Lärmschutz­wand im Bereich Günzburg an, und an der Rastanlage Burgauer See ist die Installa- tion von Ladesäulen für ElektroFah­rzeuge geplant. Fritsch betont, dass es nicht bedeuten muss, dass schlecht gebaut wurde, wenn jetzt Stellen der Autobahn ausgebesse­rt werden. Insgesamt ist Pansuevia mit dem Zustand der A8 in ihrem Bereich sehr zufrieden. Jedes Teil habe seine eigene Beschaffen­heit und eigene „Lebensdaue­r“. Jedenfalls sei es nicht so, wie schon unterstell­t worden sei, dass die Straße nach dem Ende der Konzession­szeit marode und sanierungs­reif übergeben werde. Im Gegenteil. So sei festgelegt, was in welchem Zustand sein muss, und zum Ende der Vertragsda­uer im Jahr 2041 würden diese Kriterien noch strenger. Auch die Menschen an der Strecke haben einen Blick auf die A8, „wir werden angerufen, wenn ein Baum braun ist oder wann die Lärmschutz­wände begrünt werden“, sagt Fritsch. Noch keine Antwort haben sie und Geschäftsf­ührer Schmidt auf die Frage, warum sich zwischen Günzburg und Leipheim Blasen auf der Fahrbahn gebildet hatten. Zwar sei das Problem nicht mehr so gravierend wie am Anfang, aber es bestehe nach wie vor. Ein Labor der Firma Strabag, die am Bau der Autobahn beteiligt war, ist mit der Untersuchu­ng beschäftig­t. Ebenfalls unklar ist, welche Umbauten etwa für das autonome Fahren nötig sein werden oder für die Anbindung von Gewerbegeb­ieten.

Überprüft wird zudem, wie sich ein bewusster Unterschie­d bei zwei Bauteilen auswirkt. In der Nähe der Rastanlage Edenbergen ist eine Brückenkap­pe einer Unterführu­ng, also der obere Abschluss einer Brücke im Randbereic­h, aus einem Guss gefertigt worden; eine andere daneben als Fertigteil. Getestet wird, welches länger Bestand hat. Man erhofft sich beim Fertigteil unter anderem auch Vorteile bei einer Erneuerung. Angesichts von fast 100 Bauwerken wird Julia Fritsch und der Pansuevia die Arbeit nicht ausgehen.

 ?? Foto: Bernhard Weizenegge­r ?? Diplom Ingenieuri­n Julia Fritsch kümmert sich bei der Pansuevia um die Erhaltung der Autobahn. Hier kontrollie­rt sie den Zustand einer Brückenkap­pe bei Edenbergen, die als Fertigteil eingebaut wurde.
Foto: Bernhard Weizenegge­r Diplom Ingenieuri­n Julia Fritsch kümmert sich bei der Pansuevia um die Erhaltung der Autobahn. Hier kontrollie­rt sie den Zustand einer Brückenkap­pe bei Edenbergen, die als Fertigteil eingebaut wurde.

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