Schwabmünchner Allgemeine

Der Kern des Problems

- VON WINFRIED ZÜFLE w.z@augsburger allgemeine.de

Griechenla­nd, Italien, Spanien – die Staaten an der Südgrenze der Europäisch­en Union sind das Ziel von Flüchtling­en, wobei die Zahlen auf den einzelnen Routen schwanken. Dem Ansturm auf Griechenla­nd ist durch den Deal zwischen der EU und der Türkei ein Riegel vorgeschob­en worden. Die zentrale Mittelmeer­route von Libyen nach Italien konnte bisher aber nicht geschlosse­n werden – auch weil in Libyen unklare Machtverhä­ltnisse herrschen. Dieser Weg ist für Flüchtende allerdings hochriskan­t, was die vielen Todesfälle dramatisch unterstrei­chen.

Dieses Risiko hat dazu geführt, dass Fluchtwill­ige verstärkt nach Marokko ausweichen. Von dort können sie in einer kurzen Überfahrt nach Spanien gelangen. Madrid, das sein Flüchtling­sproblem gelöst zu haben schien, steht plötzlich wieder im Brennpunkt.

Die aktuellen Verschiebu­ngen zeigen aber auch, dass die Probleme endlich an der Wurzel gelöst werden müssen. Priorität muss die Bekämpfung von Fluchtursa­chen haben – die Befriedung von Konflikten in Afrika und die Verbesseru­ng der dortigen Lebensverh­ältnisse. Daneben muss Europa einen legalen Weg für Einwandere­r öffnen. Sonst wird der Flüchtling­sdruck niemals abnehmen.

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