Der Kern des Problems
Griechenland, Italien, Spanien – die Staaten an der Südgrenze der Europäischen Union sind das Ziel von Flüchtlingen, wobei die Zahlen auf den einzelnen Routen schwanken. Dem Ansturm auf Griechenland ist durch den Deal zwischen der EU und der Türkei ein Riegel vorgeschoben worden. Die zentrale Mittelmeerroute von Libyen nach Italien konnte bisher aber nicht geschlossen werden – auch weil in Libyen unklare Machtverhältnisse herrschen. Dieser Weg ist für Flüchtende allerdings hochriskant, was die vielen Todesfälle dramatisch unterstreichen.
Dieses Risiko hat dazu geführt, dass Fluchtwillige verstärkt nach Marokko ausweichen. Von dort können sie in einer kurzen Überfahrt nach Spanien gelangen. Madrid, das sein Flüchtlingsproblem gelöst zu haben schien, steht plötzlich wieder im Brennpunkt.
Die aktuellen Verschiebungen zeigen aber auch, dass die Probleme endlich an der Wurzel gelöst werden müssen. Priorität muss die Bekämpfung von Fluchtursachen haben – die Befriedung von Konflikten in Afrika und die Verbesserung der dortigen Lebensverhältnisse. Daneben muss Europa einen legalen Weg für Einwanderer öffnen. Sonst wird der Flüchtlingsdruck niemals abnehmen.