Einbrecher kamen schon zum dritten Mal
Sie schlugen mit einem Kanaldeckel die Glastür des Geschäfts in Stadtbergen ein und nahmen Hunderte Brillen und teure Geräte mit. Inhaberin Lena Gronde schätzt den Schaden auf etwa 150 000 Euro. Sie ist fassungslos
Von der Eingangstür ist nur noch der rote Rahmen übrig. Glassplitter liegen auf dem Teppich im Laden und auf dem Gehweg davor. Ein Arbeiter repariert die Schiebetür notdürftig. Lena Gronde steht fassungslos daneben. Es ist bereits das dritte Mal, dass in ihr Optikergeschäft in Stadtbergen eingebrochen wurde. Das dritte Mal innerhalb von nicht mal zwei Monaten. Der Schaden ist enorm – und ihre Unsicherheit auch. Sie fragt sich nicht nur: Wer sind die Täter? Sondern jetzt auch: Wann kommen sie wieder?
Den Laden im Stadtberger Gewerbegebiet gibt es seit 2013. Vor gut sechs Wochen, in der Nacht zum 28. Juni, wurde zum ersten Mal eingebrochen. Da nahmen die Täter 450 Brillen mit, berichtet Inhaberin Lena Gronde. Und sie vermutet, dass die Unbekannten damals den Laden ausgekundschaftet haben. Denn nur zwei Wochen später kam der nächste Alarm: in der Nacht auf den 12. Juli. Dieses Mal klauten die Diebe Geräte im Wert von etwa 50000 Euro. Darunter Apparate, mit denen Optiker die Sehstärke und den Augeninnendruck messen können. Und eine sogenannte Funduskamera, mit denen sie den Augenhintergrund untersuchen.
Jedes Mal haben die Geschäftsleute die Tür reparieren lassen, den Laden sauber gemacht, Brillen und Geräte wiederbeschafft. In der Nacht auf Freitag passierte es dann
Die bange Frage lautet: Wann kommen sie womöglich wieder?
schon wieder: der dritte Einbruch. Diesmal verschwanden wohl mehrere Brillen und zwei der Geräte, die erst nach dem vorherigen Diebstahl ersetzt worden waren.
Nicht nur deshalb glaubt Lena Gronde: „Das müssen immer die Gleichen gewesen sein, die kennen sich hier aus.“Und sie beschleicht ein ungutes Gefühl, ja Angst: „Wir fühlen uns unsicher und beobachtet.“In allen drei Fällen gingen die Täter gleich vor: Sie hoben einen Kanaldeckel aus der Straße vor dem Haus und warfen damit die gläserne Eingangstür ein – obwohl diese ein doppeltes Sicherheitsglas hat, betont Gronde. An diesem Freitag kamen sie gegen 2 Uhr. „Nur neun Minuten nach dem automatischen Alarm waren Feuerwehr und Polizei da und haben das Gebäude umstellt, aber die Täter waren schon weg“, erzählt sie. Gestern waren Handwerker nun damit beschäftigt, die zerstörte Tür mit einer Metallplatte zu sichern. Der Betrieb muss weitergehen, Kunden gehen auch an diesem Tag ein und aus.
Schon nach den ersten beiden Vorfällen in Stadtbergen haben sie auch in den anderen Filialen in Schwabmünchen und Bobingen Technik und Überwachung aufgerüstet, erzählt Lena Gronde. Das Problem in Stadtbergen sei auch die Lage: Im Gewerbegebiet ist nachts kaum etwas los, da bleiben die Täter recht ungestört.
Auch wenn am Tag nach dem dritten Einbruch der genaue Schaden noch nicht klar ist: Insgesamt hatte die Beute der drei Einbrüche wohl einen Wert von etwa 150000 Euro, schätzt Lena Gronde. Plus Reparatur- und Nachrüstungskosten. Die Augsburger Kriminalpolizei hat die Ermittlungen übernommen. So sicher wie die Optikerin ist sich Polizeisprecher Siegfried Hartmann nicht, dass dreimal die gleichen Täter zuschlugen. „Aber die Zusammenhänge werden natürlich geprüft.“
Bleibt noch die Frage, wer eigentlich hunderte Brillen und teure SpeAugsburg,
zialgeräte brauchen kann. Gronde schätzt, dass sie auf dem Schwarzmarkt weiterverkauft werden. „Die sind bestimmt nicht mehr in Deutschland.“Einbrüche mit ähnlicher Beute gibt es in Bayern immer wieder. Lena Gronde hofft freilich, dass ihr Laden nun verschont bleibt.
OZeugen sollen sich bei der Kripo Augsburg unter der Telefonnum mer 0821/323 3810 melden.