Füller statt Twitter
Es soll ja Regenten geben, die sich in Unmengen von TwitterBotschaften mitteilen. In Bayern, vom aktuellen Regierungschef Horst Seehofer schon seit längerem zur Vorstufe vom Paradies erklärt, läuft das selbstredend anders. Dort darf das gemeine Volk in Lederhose am Laptop tippen, derweil die Chefs zum Füller greifen und – gerne umgeben von allerlei politischen Freunden – ihre Kernbotschaften in einprägsamen DreiWort-Sätzen in wertvolle Folianten schreiben.
Daraus lassen sich zwei Lehren ziehen, wovon die erste besonders für Grundschüler von Bedeutung ist: Wer sich nicht beizeiten eine leserliche und fehlerfreie Handschrift angewöhnt, dem bleiben Spitzenpositionen wie Ministerpräsident oder Spitzenkandidat verwehrt. Mit ein bisschen Glück langt’s noch zum Staatssekretär. Zweite Lehre: Wenn etwas kommt, heißt das noch lange nicht, dass es schnell da ist. Im Falle der Uni-Klinik jedenfalls sind am Ende zehn Jahre ins Land gegangen.