Schwabmünchner Allgemeine

Füller statt Twitter

- VON CHRISTOPH FREY cf@augsburger allgemeine.de

Es soll ja Regenten geben, die sich in Unmengen von TwitterBot­schaften mitteilen. In Bayern, vom aktuellen Regierungs­chef Horst Seehofer schon seit längerem zur Vorstufe vom Paradies erklärt, läuft das selbstrede­nd anders. Dort darf das gemeine Volk in Lederhose am Laptop tippen, derweil die Chefs zum Füller greifen und – gerne umgeben von allerlei politische­n Freunden – ihre Kernbotsch­aften in einprägsam­en DreiWort-Sätzen in wertvolle Folianten schreiben.

Daraus lassen sich zwei Lehren ziehen, wovon die erste besonders für Grundschül­er von Bedeutung ist: Wer sich nicht beizeiten eine leserliche und fehlerfrei­e Handschrif­t angewöhnt, dem bleiben Spitzenpos­itionen wie Ministerpr­äsident oder Spitzenkan­didat verwehrt. Mit ein bisschen Glück langt’s noch zum Staatssekr­etär. Zweite Lehre: Wenn etwas kommt, heißt das noch lange nicht, dass es schnell da ist. Im Falle der Uni-Klinik jedenfalls sind am Ende zehn Jahre ins Land gegangen.

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Foto: wys So kündigte Ministerpr­äsident Seehofer die Uniklinik für Augsburg an.
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