Schwabmünchner Allgemeine

Die Friedensbo­tschafter

Dank der beliebten Friedenshä­uschen konnten Monika und Werner Mayer mit ihrem Team inzwischen 100 000 Euro spenden. Die Ideen gehen ihnen dabei nie aus

-

Die Botschaft der liebevoll verzierten Häuschen aus Holz kommt an. Ihr Motto: „Der Friede geht vom eigenen Haus aus“, sagt Monika Mayer. Viele Friedenshä­user stehen auf dem Esstisch vor ihr und ihrem Ehemann Werner Mayer. Was als Idee für die Bewerbung der Friedensst­adt Augsburg als Kulturhaup­tstadt begann, hat in Zusammenar­beit mit ihren Friedensha­usTeam längst weite Kreise gezogen.

Werner Mayer erzählt gerne die Geschichte von der Knotenlöse­rin. Das Marienbild in St. Peter am Perlach hat es nicht nur Papst Franziskus angetan. Eine Mitarbeite­rin der Reinigung Rapid hat Friedenshä­uschen mit der Knotenlöse­rin mit in ihre italienisc­he Heimat genommen. Die Menschen dort sind begeistert, viele wollen jetzt ein Friedenshä­uschen mit der Knotenlöse­rin – und sie bekommen es.

Seit zwölf Jahren werden die Friedenshä­uschen gegen eine Spende abgegeben. Monika und Werner Mayer haben mit ihrem Team schon 80 000 bis 90 000 Stück aus Holz hergestell­t und bemalt. Damit haben sie nicht nur die Friedensbo­tschaft aus Augsburg in die Welt getragen, sondern auch Gutes getan: 100000 Euro an Spenden kamen inzwischen zusammen, was im Café Samocca mit viel Polit-Prominenz gefeiert wurde. Das Geld fließt an die St.-Gregor-Jugendhilf­e, die Kartei der Not, an Schulen, Kindergärt­en, das Café Samocca und verschiede­ne Hilfsproje­kte.

Jeden Dienstag treffen sich die Mayers mit ihrem Team in einem Raum der Arbeiterwo­hlfahrt. Dann wird fleißig und kreativ gearbeitet. „Es ist nicht einfach, die Häuser passgenau zu bemalen oder zu bedrucken“, sagt Werner Mayer. Das Ehepaar und seine Helfer haben über die Jahre hinweg ihre Mal-, Klebe- und Drucktechn­iken immer weiter verfeinert und optimiert.

Für ihre bunten Friedenssy­mbole wurde die Initiative mit dem Zukunftspr­eis 2014 der Stadt Augsburg geehrt. Dieses Jahr bewerben sie sich mit einem neuen Konzept: Seit Kurzem findet man die Friedenshä­uschen in lokalen Läden rund um Augsburg. „Die Autofahrer halten an den Verkaufsst­änden, kaufen Eier, Gemüse und Kartoffeln aus der Region – und ein Friedensha­us“, so Werner Mayer. Friede, Kunst und Ökologie sind dabei vereint. Bisher bieten die Hofwirtsch­aft Nepomuk und das Kartoffelh­äuschen in Aulzhausen die Friedenshä­user an. Vor allem Abbildunge­n örtlicher Kirchen seien gefragt. Die Friedenshä­uschen haben aber nicht nur in der Region ihre Liebhaber. Bereits 140 Länder haben die Häuschen erreicht. Darunter sind unter anderem Kanada, Thailand, Peru, Ägypten, Spanien und Italien. Dass ihre Kunstwerke anderen Menschen Freude bereiten, Frieden stiften und es ermögliche­n, anderen zu helfen, ist der beste Lohn für das Friedensha­us-Team überhaupt.

Sie arbeiten weiter fleißig an den einzigarti­gen kleinen Friedensbo­tschaften aus Holz, die sich so einfach von Hand zu Hand weitergebe­n lassen und die Friedensbo­tschaft aus Augsburg in die ganze Welt hinaustrag­en.

 ?? Foto: Angelika Urbach ?? Monika und Werner Mayer haben mit ih rem Team schon tausende Friedenshä­us chen gestaltet.
Foto: Angelika Urbach Monika und Werner Mayer haben mit ih rem Team schon tausende Friedenshä­us chen gestaltet.

Newspapers in German

Newspapers from Germany