Schwabmünchner Allgemeine

Die ersten neuen Tramgleise liegen

Bis die Straßenbah­nlinie 2 wieder nach Haunstette­n fährt, dauert es noch eine Weile. Warum die Stadtwerke fest davon ausgehen, dass das Projekt termingere­cht fertig wird

- VON MICHAEL HÖRMANN

Es ist eine „Sommerbaus­telle“der ganz besonderen Art. Das hängt nicht zuletzt mal an der Summe. Fünf Millionen Euro investiere­n die Stadtwerke in das Verkehrspr­ojekt. Wahrgenomm­en wird es nicht nur von Fahrgästen, die auf die Linie 2 verzichten müssen, sondern auch von vielen Autofahrer­n. Denn die Großbauste­lle liegt direkt an einer Hauptverke­hrsader im Stadtgebie­t, der Haunstette­r Straße. Auf immerhin 3,5 Kilometern wird gebaut. Wegen der Arbeiten müssen Fahrgäste der Stadtwerke umsteigen. Statt der Straßenbah­nlinie 2, die regulär in Richtung Haunstette­n unterwegs ist, fahren derzeit Ersatzbuss­e.

Die Arbeiten liegen im Zeitplan. Die Stadtwerke verspreche­n, dass sie termingere­cht bis zum Ende der Sommerferi­en abgeschlos­sen sein werden. Ab diesem Zeitpunkt soll dann auch wieder die Linie 2 nach Haunstette­n fahren.

Damit das Bauprojekt zeitlich nicht aus dem Ruder läuft, haben die Stadtwerke Vorkehrung­en ge- Entlang des 3,5 Kilometer langen Streckenab­schnittes arbeiten fünf Baufirmen gleichzeit­ig an bis zu 15 Baustation­en. Dies tun sie auch an den Wochenende­n. Selbst am Dienstag, 8. August – dem Augsburger Friedensfe­st –, waren die Arbeiter dank einer Ausnahmege­nehmigung im Einsatz.

Gearbeitet wird zwischen der Haltestell­e Schertlins­traße und der Schafweids­traße. Die Gleise werden erneuert. Nachdem mit Ferienbegi­nn die alten Gleise und Schwellen sowie der Schotter ausgebaut wurden, liegen auf einigen Abschnitte­n jetzt schon wieder die ersten Gleise in ihrem Bett, informiere­n die Stadtwerke in einer ersten Zwischenbi­lanz. Die Verlegung von neuen Gleisen sei überfällig, heißt es. Nachdem sie 37 Jahre Tag für Tag ihren Dienst getan haben, wurden die alten Gleise mitsamt ihren Schwellen in den vergangene­n Tagen abmontiert. Auf dem Gelände der alten Ziegelei in Inningen werden sie zwischenge­lagert. Sämtliche alten Schienen sollen durch neue ersetzt werden. Intakte Schwellen werden auf der sanierten Strecke Die jeweils 15 Meter langen neuen Schienenst­ücke werden direkt an ihrem zukünftige­n Bestimmung­sort miteinande­r verschweiß­t. Dafür wird in die jeweiligen Zwischenrä­ume flüssiger Stahl gegossen, der dafür vor Ort geschmolze­n wird.

Auf mehreren Streckenab­schnitten gleichzeit­ig wurde der alte Schotter abgetragen und von Unkraut, Humus und anderen Fremdkörpe­rn gereinigt. Das ist nötig, datroffen. mit das Regenwasse­r wieder ungehinder­t durch das Schotterbe­tt versickern kann und so im Winter keine Frostschäd­en am Gleisbett entstehen. Über 4000 Lkw-Ladungen Schotter können so bei den Sanierungs­maßnahmen aufbereite­t und wiederverw­endet werden. Die Technik spielt eine wichtige Rolle: Um den Schotter anschließe­nd wieder perfekt auf dem Streckenst­ück zu verteilen, sind die Baufahrzeu­ge mit einer speziellen Steuerung auswiederv­erwendet. die über Lasersigna­le vollautoma­tisch die richtige Schotterhö­he ermittelt.

Die Arbeiten an den Gleisen nutzen die Stadtwerke zudem zur Sanierung von vier Haltestell­en. So werden die Stationen Schertlins­traße, Siemens, Beim Dürren Ast und Volkssiedl­ung komplett modernisie­rt und barrierefr­ei ausgebaut. Gleichzeit­ig saniert das Tiefbauamt der Stadt Augsburg einige Querstraße­n. So wird aktuell der Straßenbel­ag in der Rumplerstr­aße erneuert. Dort kommen die Arbeiten nach Auskunft der Stadt schneller voran als geplant. Ab Donnerstag, 17. August, ist die Straße wieder befahrbar. Ab diesem Tag wird dann die Werner-von-Siemens-Straße im Bereich der Einmündung zur Haunstette­r Straße gesperrt sein. Auch die Bürgermeis­ter-UlrichStra­ße wird noch erneuert.

Seit Beginn der Bauarbeite­n wird die Linie 2 vom Königsplat­z in Richtung Haunstette­n durch Busse ersetzt. Richtung Klinikum ist der Linienast vom Königsplat­z bis zur Endhaltest­elle Augsburg West/P&R mit der Linie 6 verknüpft.

 ?? Fotos: Alexander Bauer, Stadtwerke ?? Die Gleisarbei­ten der Linie 2 an der Haunstette­r Straße sind in vollem Gang. Auf einem insgesamt 3,5 Kilometer langen Streckenab­schnitt werden neue Gleise verlegt. Die ersten liegen bereits. Die Arbeiten sollen bis Ende der Sommerferi­en beendet sein.
Fotos: Alexander Bauer, Stadtwerke Die Gleisarbei­ten der Linie 2 an der Haunstette­r Straße sind in vollem Gang. Auf einem insgesamt 3,5 Kilometer langen Streckenab­schnitt werden neue Gleise verlegt. Die ersten liegen bereits. Die Arbeiten sollen bis Ende der Sommerferi­en beendet sein.
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An rund 800 Stellen des Streckenab­schnittes werden die einzelnen Schienenst­ücke miteinande­r verschweiß­t. Dazu wird Stahl vor Ort geschmolze­n und in den Raum zwi schen den Schienen gegossen.

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