Die ersten neuen Tramgleise liegen
Bis die Straßenbahnlinie 2 wieder nach Haunstetten fährt, dauert es noch eine Weile. Warum die Stadtwerke fest davon ausgehen, dass das Projekt termingerecht fertig wird
Es ist eine „Sommerbaustelle“der ganz besonderen Art. Das hängt nicht zuletzt mal an der Summe. Fünf Millionen Euro investieren die Stadtwerke in das Verkehrsprojekt. Wahrgenommen wird es nicht nur von Fahrgästen, die auf die Linie 2 verzichten müssen, sondern auch von vielen Autofahrern. Denn die Großbaustelle liegt direkt an einer Hauptverkehrsader im Stadtgebiet, der Haunstetter Straße. Auf immerhin 3,5 Kilometern wird gebaut. Wegen der Arbeiten müssen Fahrgäste der Stadtwerke umsteigen. Statt der Straßenbahnlinie 2, die regulär in Richtung Haunstetten unterwegs ist, fahren derzeit Ersatzbusse.
Die Arbeiten liegen im Zeitplan. Die Stadtwerke versprechen, dass sie termingerecht bis zum Ende der Sommerferien abgeschlossen sein werden. Ab diesem Zeitpunkt soll dann auch wieder die Linie 2 nach Haunstetten fahren.
Damit das Bauprojekt zeitlich nicht aus dem Ruder läuft, haben die Stadtwerke Vorkehrungen ge- Entlang des 3,5 Kilometer langen Streckenabschnittes arbeiten fünf Baufirmen gleichzeitig an bis zu 15 Baustationen. Dies tun sie auch an den Wochenenden. Selbst am Dienstag, 8. August – dem Augsburger Friedensfest –, waren die Arbeiter dank einer Ausnahmegenehmigung im Einsatz.
Gearbeitet wird zwischen der Haltestelle Schertlinstraße und der Schafweidstraße. Die Gleise werden erneuert. Nachdem mit Ferienbeginn die alten Gleise und Schwellen sowie der Schotter ausgebaut wurden, liegen auf einigen Abschnitten jetzt schon wieder die ersten Gleise in ihrem Bett, informieren die Stadtwerke in einer ersten Zwischenbilanz. Die Verlegung von neuen Gleisen sei überfällig, heißt es. Nachdem sie 37 Jahre Tag für Tag ihren Dienst getan haben, wurden die alten Gleise mitsamt ihren Schwellen in den vergangenen Tagen abmontiert. Auf dem Gelände der alten Ziegelei in Inningen werden sie zwischengelagert. Sämtliche alten Schienen sollen durch neue ersetzt werden. Intakte Schwellen werden auf der sanierten Strecke Die jeweils 15 Meter langen neuen Schienenstücke werden direkt an ihrem zukünftigen Bestimmungsort miteinander verschweißt. Dafür wird in die jeweiligen Zwischenräume flüssiger Stahl gegossen, der dafür vor Ort geschmolzen wird.
Auf mehreren Streckenabschnitten gleichzeitig wurde der alte Schotter abgetragen und von Unkraut, Humus und anderen Fremdkörpern gereinigt. Das ist nötig, datroffen. mit das Regenwasser wieder ungehindert durch das Schotterbett versickern kann und so im Winter keine Frostschäden am Gleisbett entstehen. Über 4000 Lkw-Ladungen Schotter können so bei den Sanierungsmaßnahmen aufbereitet und wiederverwendet werden. Die Technik spielt eine wichtige Rolle: Um den Schotter anschließend wieder perfekt auf dem Streckenstück zu verteilen, sind die Baufahrzeuge mit einer speziellen Steuerung auswiederverwendet. die über Lasersignale vollautomatisch die richtige Schotterhöhe ermittelt.
Die Arbeiten an den Gleisen nutzen die Stadtwerke zudem zur Sanierung von vier Haltestellen. So werden die Stationen Schertlinstraße, Siemens, Beim Dürren Ast und Volkssiedlung komplett modernisiert und barrierefrei ausgebaut. Gleichzeitig saniert das Tiefbauamt der Stadt Augsburg einige Querstraßen. So wird aktuell der Straßenbelag in der Rumplerstraße erneuert. Dort kommen die Arbeiten nach Auskunft der Stadt schneller voran als geplant. Ab Donnerstag, 17. August, ist die Straße wieder befahrbar. Ab diesem Tag wird dann die Werner-von-Siemens-Straße im Bereich der Einmündung zur Haunstetter Straße gesperrt sein. Auch die Bürgermeister-UlrichStraße wird noch erneuert.
Seit Beginn der Bauarbeiten wird die Linie 2 vom Königsplatz in Richtung Haunstetten durch Busse ersetzt. Richtung Klinikum ist der Linienast vom Königsplatz bis zur Endhaltestelle Augsburg West/P&R mit der Linie 6 verknüpft.