Gebeutelte Bobinger
Die Bobinger werden gerade ganz schön gebeutelt: Erst die Baustelle zwischen Brauerei und Kirchplatz. Dann machte das Staatliche Bauamt den nördlichen Teil der Ortsdurchfahrt mit einer eigenen Baustelle dicht. Inzwischen sollen die Bobinger laut Gesundheitsamt auch noch ihr Trinkwasser abkochen. Und nun noch eine Hiobsbotschaft: Die Bauarbeiten im nördlichen Teil der Stadtdurchfahrt ziehen sich bis 1. September hin. Kein Wunder, dass sich da zunehmend ziviler Ungehorsam breitmacht.
Laut dem, was da auf der Straße alles gesprochen wird, kochen nur wenige ihr Trinkwasser tatsächlich ab. Man kann die Kaffeemaschine ja auch mit stillem Tafelwasser füllen und beim Zähneputze halt nicht schlucken. Denn wer jegliche Keime fürchtet, dürfte auch niemandem die Hand geben und sollte stets Mundschutz tragen.
Etwas anderes ist der zivile Ungehorsam auf der Straße. Das Staatliche Bauamt nimmt es offenbar hin, dass nicht nur Anlieger durch die gesperrte Hochstraße fahren, sondern auch Durchgangsverkehr zwischen den Baufahrzeugen durchbrettert. Offenbar soll der Unmut von Autofahrern mit Langmut der Bauleute in Grenzen gehalten werden. Verschiedene Aussagen widersprechen sich zudem, was Dauer und Form der Umleitungsempfehlungen betrifft. Man kann sich aber nicht durch mehrdeutige Formulierungen juristisch alles offen halten, andererseits beschwichtigen. Hier wird nächste Woche noch einige Aufklärung fällig sein.
Sonst sind nur jene die Dummen, die momentan als echte Anlieger den Staub und die Zufahrtsbehinderungen schlucken müssen sowie jene, die sich an die Verkehrsregeln halten und weite Umwege auf sich nehmen. Die Egos am Steuer mögen sich derweil stark und klug vorkommen, weil sie schneller am Ziel sind, doch eine Lösung ist das nicht.
Nur gut, dass jetzt in Bobingen Volksfestzeit ist. Da schlucken wir den Ärger mit einer Maß runter und lassen uns auf andere Gedanken bringen.