Hochdruckleitung für Heizungen in neuen Baugebieten
Eine neue Erdgasleitung wurde unter der B17 zwischen Bobingen und Königsbrunn „durchgespült“
Es gibt derzeit immer wieder Baustellen an der B17 und abseits davon. Eine wird kaum bemerkt. Das liegt an dem besonderen technischen Verlegeverfahren. Erdgas Schwaben stärkt sein Leistungsnetz mit einer neuen Hochdruckleitung zwischen Bobingen und Königsbrunn unter der B17 hindurch.
Die neue Rohrleitung aus Polyethylen (PE) löst die bisherige Stahlleitung ab und hat einen größeren Durchmesser, sodass die Erdgasversorgung in der Region weiter ausgebaut werden kann. Neu zu erschließende Baugebiete können dann bei Bedarf problemlos an das vorhandene Erdgas-Netz angeschlossen werden, sagt das Unternehmen. „Unsere Hochdruckleitungen sind die Hauptstraßen für unser ErdgasNetz“, erklärt Tassilo Lehmann, Ingenieur für Netzplanung im Versorgungsunternehmen. Ein insgesamt 80 Meter langes Teilstück der neuen, zweieinhalb Kilometer langen Hochdruckleitung östlich von Bobingen wurde mithilfe einer sogenannten Spülbohrung unter der vierspurigen B 17 durchgezogen. Bei dieser Technik wird zunächst ein Kanal ausgespült, durch den dann die neue Leitung gezogen wird. Dadurch werden Einschränkungen im Straßenverkehr vermieden.
„Das Verfahren ist relativ aufwendig. Das kommt vielleicht alle zwei bis drei Jahre vor, dass wir im Hochdruckbereich so etwas in dieser Größenordnung durchführen“, sagt Tassilo Lehmann.
Parallel zum Austausch der Hochdruckleitung wird die Gasdruckregelund messanlage in Bobingen erneuert. Die Königsbrunner Anlage wird an den Stadtrand verlegt, wo sie für Wartungsarbeiten leichter zugänglich ist. In diesen Anlagen wird der Druck des Erdgases, das aus der Hochdruckleitung kommt, wieder reduziert und über die Ortsverteilnetze und die Hausanschlüsse zu den Kunden weitergeleitet.
Weil in diesem Gebiet auch eine ehemalige Wasserleitung, die das antike Augsburg versorgte, sowie die Römerstraße Via Claudia verlaufen und überdies Siedlungsreste zu erwarten sind, begleiten Archäologen in Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Denkmalpflege die Baumaßnahmen. Ende September ist das Projekt voraussichtlich abgeschlossen.