Taylor Swift gewinnt Grapscher Prozess
Der Popstar wehrt sich gegen Radio-DJ, der ihr an den Po fasste und dann Millionen forderte
„Danke für deinen Mut“, schreiben Fans am Montag auf Taylor Swifts Instagram-Seite. „So stolz auf dich, dass du dich für Frauen in aller Welt eingesetzt hast.“Die Flut von Glückwünschen ist die Reaktion auf den Sieg der Sängerin in einem emotional aufreibenden GrapscherProzess, der dem 27-jährigen Popstar im Zeugenstand intime Aussagen abverlangte wie: „Er hat meinen nackten Hintern angefasst.“Oder: „Es war ein sehr langes Grapschen.“
Fast vier Stunden beraten sich am Montag die sechs Frauen und zwei Männer der Jury eines Bundesgerichts in Denver, dann geben sie einstimmig Swift recht. Sie glauben ihrer Darstellung, wonach der frühere Radio-DJ David Mueller bei einem Fototermin im Juni 2013 in Denver der damals 23-Jährigen unter den Rock an den nackten Po fasste. Mueller behauptete, er habe – wenn überhaupt – unabsichtlich mit geschlossener Hand Swift in der Rippen-Gegend berührt.
2015 verklagte er Swifts Team auf Millionenentschädigung: Durch ihre falschen Anschuldigungen hätte er damals seinen Traumjob bei dem lokalen Radiosender Kygo in Denver verloren. Swift konterte mit einer Gegenklage wegen Körperverletzung und sexueller Belästigung.
Trotz seiner Niederlage vor Gericht kommt Mueller zumindest finanziell glimpflich davon. Swift hatte als Entschädigung nur ein symbolisches Schmerzensgeld in Höhe von einem Dollar verlangt. Ihr sei es nicht um Geld gegangen. Sondern um die Rechte von Frauen. Sie sei sich voll des Privilegs bewusst, ausreichend Geld und Mittel für einen derartigen Kampf zu haben, verkündet Swift denn auch nach ihrem Sieg vor Gericht.
Und: Sie wolle künftig mit Geldspenden Opfern sexueller Gewalt helfen, damit „auch ihre Stimmen Gehör finden“. Die vergangenen vier Jahre seit dem Grapsch-Vorfall beschreibt Swift in einer Stellungnahme als „Tortur“; während der Schlussplädoyers war sie in Tränen ausgebrochen. Sie dankt zudem allen Unterstützern, darunter Prominente wie die Schauspielerinnen Lena Dunham, Ashley Judd oder die Sängerin Nelly Furtado.