Ein Benediktiner aus Schwabmünchen
Maurus Feyerabend war Sängerknabe, Schriftsteller, Jurist, Lehrer und Priester. Bis heute findet sich sein Name oft
Als Kind fiel sein musikalisches Talent auf, und dieses Talent war bestimmend für das Leben, das er wählte, gestreng am Leitspruch „bete und arbeite“der Benediktiner ausgerichtet. Geboren ist diese Person am 7. Oktober 1754 in Schwabmünchen, als 14. Kind eines Webers: Maurus Feyerabend, ein Mann, den die wenigsten Zeitgenossen kennen dürften. Allerdings hat ihm die Heimatstadt eine Straße gewidmet und im Internet als Sohn erwähnt.
Die musikalische Begabung des Jungen und seine schöne Stimme führten dazu, dass er bereits mit zehn
Jahren als Chorknabe im Kloster Ottobeuren aufgenommen wird. Ein Ereignis, das sein
Leben prägen sollte. Er besucht das klösterliche Gymnasium und tritt als Sechzehnjähriger in das Kloster ein.
Im Jahr 1771 legt er sein Gelübde, die „Profess“ab. Sechs Jahre später empfängt er die Priesterweihe, wenige Wochen darauf liest er, so die Annalen, das erste Mal die heilige Messe. Unterdessen avanciert er zum Professor des Kirchenrechts und leitet das klösterliche Gymnasium. Er erfreut sich in dieser Funktion, so die Online-Version des BenediktinerLexikons, großer Beliebtheit und gilt als Verantwortlicher des großen Zulaufs von Schülern.
Im Jahr 1802 wird er Prior des Klosters. Ein Opfer der Säkularisation – mit Ausnahme der Bistümer und Pfarreien wurden fast alle geistlichen Einrichtungen aufgehoben und ihr Besitz dem französischen Staat übertragen – war auch Ottobeuren, doch Maurus Feyerabend blieb im Restkonvent, zu dessen Oberen er 1807 bestellt wurde. Als überzeugter Benediktiner kämpfte er für den Erhalt des Klosters Ottobeuren. Und so appellierte er sogar an den Wiener Kongress, das Reichsstift Ottobeuren wiederherzustellen – vergeblich. Am 8. März 1818 starb Maurus Feyerabend im Kloster. Als sein schriftstellerisches Hauptwerk gilt die vierbändige „Chronik des ehemaligen Reichsstifts Ottobeuren“, in der die Geschichte des Klosters von der Gründung 764 bis zur Aufhebung 1802 dargestellt ist. Bemerkenswert mag dabei auch sein, dass er die Kosten des Drucks übernahm. Angesichts der Vielseitigkeit des gebürtigen Schwabmünchners kann es eigentlich nicht verwundern, dass er in modernen Nachschlagwerken mehrfach auftaucht, und zwar als Musiker (Uni München), Autor (Literaturportal Bayern), Lehrer, Jurist und nicht zuletzt natürlich als Benediktiner. SCHWABMÜNCHNER ALLGEMEINE