Aus dem „T“wird im Supermarkt bald ein „E“
Der Handelsriese Edeka hat Tengelmann übernommen. Die Umstellungsarbeiten sollen Mitte September abgeschlossen sein
Über Monate hatten sich die Verhandlungen hingezogen bis klar war: Die Supermarktkette Kaisers Tengelmann wird verkauft, die Filialen unter den Branchengrößen Edeka und Rewe aufgeteilt. Auch die beiden Königsbrunner Tengelmann-Märkte am Brunnenzentrum und am südlichen Kreisverkehr an der BürgermeisterWohlfarth-Straße sind betroffen und firmieren bald als Edeka-Märkte.
Die wichtigsten Fragen und Antworten im Überblick:
Wann beginnt die Umstellung?
Die Umstellung hat bereits begonnen. Für den Kunden sichtbar ist das schon mit einzelnen Produkten mit Edeka-Logo. Die Supermarktkette stellt insgesamt mehr als 170 Standorte in Südbayern bis Ende September um, teilt eine Sprecherin des Unternehmens mit. Die Filialen bekommen ein neues Warenwirtschaftssystem, die Ladengestaltung wird modernisiert und das Sortiment erweitert, bevor der Laden endgültig „umgeflaggt“wird und dabei die letzten „Tengelmann“-Schilder abgehängt werden. Der Zeitplan ist für jeden Standort individuell zugeschnitten. Der Markt am Brunnenzentrum soll am 15. September vollständig ausgewechselt sein, der am Kreisverkehr am 21. September.
Was ändert sich für die Kunden?
Edeka kündigt an, dass es in den neuen Märkten künftig vor allem mehr regionale Produkte zu kaufen geben wird. Hinzu kommen Waren der Eigenmarke „Edeka – mein Bayern“. Auch die weiteren Produkte der Edeka-Eigenmarken wie Gut&Günstig werden in den Regalen liegen. Die Standorte werden je nach Bedarf optimiert – teilweise wird die Ausstattung erneuert oder mehr Regalfläche für mehr Produkte geschaffen. „Für die beiden Märkte in Königsbrunn sind zu einem späteren Zeitpunkt größere Umbaumaßnahmen vorstellbar“, erklärt die Unternehmenssprecherin. Beide Märkte bleiben aufgrund ihrer Größe als Vollsortimenter erhalten.
Was ändert sich für die Mitarbeiter?
Es gibt ein neues Warenwirtschaftssystem mit einer automatischen Artikeldisposition, heißt es von Edeka. Das bedeutet, dass das System automatisch feststellt, wenn Waren knapp werden und nachbestellen kann. Dazu werden die beiden Königsbrunner Märkte jeweils für einen Tag komplett geschlossen. Geplant sind hier der 14. September am Brunnenzentrum und der 18. September am südlichen Kreisverkehr. Für die Kunden bedeute dies mehr Auswahl und frischere Waren, heißt es von Edeka. Außerdem werden neue Kassen installiert und die technische Ausstattung im Hintergrund, wie Computer, erneuert. Die Märkte werden aus den Lagern von Edeka Südbayern beliefert.
Bleiben die Arbeitsplätze der Mitarbeiter erhalten?
Edeka teilt mit, dass alle Mitarbeiter übernommen werden und eine Beschäftigungsgarantie von fünf Jahren haben. Diese Klausel wurde bei den Übernahmeverhandlungen für Berlin und Nordrhein-Westfalen besprochen und auch für Bayern übernommen. Ganz konfliktfrei geht der Wechsel nicht vonstatten: Der Tengelmann-Betriebsrat beschwerte sich zuletzt schriftlich über hohe Arbeitsbelastung der Mitarbeiter im Zuge der Umstellung.
Dass der Markt am Kreisverkehr unweit des etablierten Edeka-Marktes Toth am Rosenpark liegt, ist aus Sicht der Unternehmenssprecherin kein K.-o.-Kriterium: „Es ist keine Seltenheit, dass zwei oder mehr nahe gelegene Edeka-Märkte bei den entsprechenden Rahmenbedingungen erfolgreich betrieben werden.“Es werde laufend im Einzelfall geprüft, ob je nach Größe oder Lage ein anderes Konzept oder ein anderer Vertriebstyp sinnvoll erscheint.