Panther schenken keinen Zentimeter her
Augsburg gewinnt beim Gäubodenvolksfest-Cup in Straubing gegen Wolfsburg und zieht ins Finale ein. Ein Verteidiger erzielt drei Tore, einen anderen Spieler hebt Trainer Stewart besonders hervor
Die Augsburger Panther sind mit einem Sieg in das Turnier um den Gäubodenvolksfest-Cup in Straubing gestartet. Gegen Wolfsburg gewann die Mannschaft von Trainer Mike Stewart gestern Nachmittag mit 5:2. Im Finale trifft der Klub aus der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) am Sonntag auf den ERC Ingolstadt (14.30 Uhr). Die Oberbayern setzten sich in der zweiten Begegnung gegen Gastgeber Straubing mit 4:1 durch. Die Verlierer Wolfsburg und Straubing spielen am Sonntag um Platz drei (18 Uhr).
Zur ersten Partie waren bei drückender Hitze nur rund 200 Zuschauer in die kühle Straubinger Eishalle gekommen. Sie sahen eine Augsburger Mannschaft, die konfus begann. Da wurde zwar keinem Check und/oder Zweikampf aus dem Weg gegangen, gelungene Spielzüge aber waren Mangelware.
Das dokumentierte immerhin den Willen, auch in einem Vorbereitungsspiel keinen Zentimeter Eis herzuschenken, andererseits schlug es sich auch umgehend in der Strafzeitenstatistik nieder. Oder anders ausgedrückt: Stewart bekam reichlich Gelegenheit, das Penaltykilling seiner Mannschaft in Augenschein zu nehmen. Gleich zweimal spielten die Augsburger gar in doppelter Unterzahl, überstanden diese Phasen aber ohne Gegentreffer – auch wegen eines starken Jonathan Boutin im Tor.
Die frühe Panther-Führung Mark Cundari (2.) glich Wolfsburgs Jimmy Sharrow (16.) in einer der wenigen Phasen aus, in denen beide Teams in Sollstärke auf dem Eis standen. „Nach dem ersten Drittel war ich gar nicht zufrieden“, sagte Trainer Stewart nach dem Spiel. „Wir waren zu langsam und zu weit weg, deshalb haben wir so viele Strafen kassiert. Die Mannschaft hat einen Weckruf gebraucht.“Den bekam sie umgedurch hend. Und er zeigte Wirkung. Im zweiten Durchgang schraubten die Augsburger das Aggressionslevel herunter und konzentrierten sich aufs Eishockeyspielen. Eine gute Entscheidung. Das Tempo in den Aktionen stimmte jetzt. Stewart: „Wir sind viel besser ins Spiel gekommen.“
Und es setzte sich fort, was beim Dolomitencup am vergangenen Wochenende begonnen hatte: Es treffen vorwiegend die Verteidiger. Cundari mit seinen Toren zwei und drei stellte auf 3:1 (23./40.). „Sie bekommen ihre Chancen und vor allem nutzen sie ihre Chancen“, sagte Stewart zu den Torqualitäten seiner Abwehrspezialisten.
Im letzten Drittel das gleiche Bild: Die Panther dominierten und erhöhten durch Neuzugang Matt White auf 4:1 (49.). Wolfsburg gelang nur noch der Anschlusstreffer von Jeff Likens (50.), Aleksander Polaczek traf zum 5:2-Endstand (58.). „Wenn du gegen Wolfsburg nur zwei Tore kassierst, ist das gut“, lobte Stewart vor allem die Defensive um Boutin. „Im ersten Drittel hat er uns mit einigen starken Paraden im Spiel gehalten.“
Vor dem Finale am Sonntag steht für die Panther am heutigen Samstag der Hockeyday auf dem Programm. Im Curt-Frenzel-Stadion bekommen die Fans ab 9.30 Uhr unter anderem Gelegenheit, die Profis hautnah beim Training zu beobachten. Das genaue Programm gibt es unter www.aev-panther.de.
Aufstellung Boutin – Lamb, Valentine; Dinger, Tölzer; Cundari, Guentzel; Rekis, Sezemsky – LeBlanc, White, Holzmann; Thiel, Kretschmann, Polaczek; Schmölz, Trupp, Davies; Hafenrichter, Stieler, Detsch; Sternheimer