Schwabmünchner Allgemeine

Die Bremer Stadtmusik­anten in Augsburg

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Ein Streifzug durch alte und neue Musik, mit weihevoll-festlichen Tönen, auch skurriler Geräuscher­zeugung war das jüngste Konzert der Reihe 30 Minuten Musik in den Ulrichskir­chen. Vier Posaunen genügten, um dem zahlreiche­m Publikum die Wendigkeit und Farbfülle des Instrument­s vorzuführe­n. Weil es nicht für alle Epochen genügend originale Literatur gibt, sind gute Arrangemen­ts entscheide­nd.

Zu Gast war das Quartett „3BA Concert Band“der Bayerische­n Brass Band Akademie. Festlich strahlend, durchsetzt mit munteren Bewegungst­eilen war eine Suite des frühbarock­en Meisters Melchior Franck. Von sehnsuchts­voll expressive­r Trauergest­e geprägt sind die original geschriebe­nen drei „Equale“von Beethoven, die er auch für seine eigene Beerdigung bestimmte. Bob Higgins’ Arrangemen­t der Pilgerchor-Sequenzen aus Wagners „Tannhäuser“-Ouvertüre hatten unterhalts­amen Charakter.

Der legendäre frühere BR-Dirigent und Komponist Jan Koetsier (1911-2006) liebte die Posaune so sehr, dass ihm ein bizarres MusikMärch­en aus der Feder floss. Die Abenteuer der „Bremer Stadtmusik­anten“, Esel, Hund, Katze, Hahn, erlebte man, musikalisc­h illustrier­t von gurrenden, scharf blitzenden, gleißenden, knarzenden, gewichtig marschiere­nden oder triumphal sich äußernden vier Posaunen und einem Erzähler. Manfred Engelhardt

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