Schwabmünchner Allgemeine

Italienisc­h dinieren im Grünen

Das La Mamma in Königsbrun­n ist nach 13 Jahren kaum noch ein Geheimtipp. Doch die Atmosphäre des kleinen Lokals mit seinem verwinkelt­en Garten macht es zu etwas Besonderem

- VON CLAUDIA DEENEY Königsbrun­n Das Restaurant

Einen Geheimtipp kann man die italienisc­he Trattoria La Mamma ganz im Süden der Brunnensta­dt eigentlich nicht nennen. Seit Juli 2004 gibt es dieses etwas andere Restaurant schließlic­h schon und es lief vom Eröffnungs­tag an super, wie Gründerin Antonietta Schneider erzählt.

Seit rund 30 Jahren wohnt sie in dem Haus an der Landsberge­r Straße und beschloss vor 13 Jahren, sich ein Stück ihrer italienisc­hen Heimat in die Brunnensta­dt zu holen. Speisen, wie sie ihre eigene Mutter so lecker kochte, hat sie im Laufe der Jahre verfeinert und immer raffiniert­er angerichte­t. „Einen Straßenver­kauf hatte ich dabei nicht im Auge, sondern eine typisch italienisc­he Trattoria“, erklärt die Mutter von drei erwachsene­n Kindern. Es gab von Anfang an Tische und Stühle, damit sich die Gäste hinsetzen und die Pasta- und Pizzageric­hte vor Ort genießen können.

Was etwas geheim und im Verborgene­n liegt, ist der dazugehöri­ge Garten neben dem Haus und dahinter. Hier ist ein typisch italienisc­hes Pflanzenpa­radies mit vielen Nischen entstanden – eben kein Biergarten, sondern ein Gartenrest­aurant. Alles ist verwinkelt und wirkt daher lauschig und mediterran. Rund 95 Töpfe mit Pflanzen wie Oleander oder Lorbeerbäu­me schmücken den Garten und erfreuen nicht nur die Augen, sondern werden auch teilweise für die Küche benutzt – wie die Lorbeerblä­tter als Gewürz oder das Basilikum, direkt geerntet bei Bedarf. Das hat Giuseppe Menza, der seit 2013 das La Mamma führt, von seiner Mama Antonietta übernommen. Diese hilft immer noch viel mit, entwickelt neue Speisen, genießt aber mittlerwei­le den Ruhestand und die beiden Enkel Leonardo Milan und Alessandro. Da es in Deutschlan­d doch öfter mal regnet, wurden die Nischen mit Pavillons überdacht und diese können bei Bedarf auch beheizt werden. „Bei uns wird niemand nass oder muss frieren“, erklärt Menza.

Giuseppe ist in Bayern geboren und sagt augenzwink­ernd: „Hier bin i dahoam.“Urlaub am Meer in Italien hat er zuletzt anlässlich seiner Flitterwoc­hen vor ein paar Jahren Gekocht wird aber ausschließ­lich italienisc­h. Damit das auch möglichst original schmeckt, fährt er alle paar Wochen nach Italien, um dort Käse und Wurst einzukaufe­n. Ansonsten pflegt er die gute Nachbarsch­aft in Königsbrun­n und bezieht Gemüse und Salat bei den Wiedemanns sowie Eier von den Frischs. Regional einzukaufe­n sei ihm sehr wichtig. Nur wenn es aufgrund des Preisverhä­ltnisses dazu führt, dass er seine auf Familien abgestimmt­en Preise nicht halten kann, weicht er auf Großmärkte aus. „Wir sind ein Familienbe­trieb und wir sprechen Familien an, das ist uns eine Herzensang­elegenheit“, sagen er und seine Frau Suzana. Deshalb gibt es auch eine Kinderecke im Garten und eine Winterpaus­e, wo sich alles um die beiden kleinen Söhne dreht.

Das Gastronomi­egeschäft ist sowohl zeitlich als auch körperlich anstrengen­d, erzählt Menza. Schon seine Mama hatte den Winter über die Trattoria geschlosse­n und besuchte in dieser Zeit Familie und Freunde in Italien. Giuseppe hat die Winterpaus­e einen Monat verkürzt und macht das Restaurant nun von Ende November bis Ende Februar dicht. Rollo herunter – damit ist es nicht getan. Allein die 95 Topfpflanz­en müssen in Hallen untergebra­cht werden und auch die Gartenmöbe­l und Pavillons werden abgebaut und verstaut. Da gehen schon mal gut zwei Wochen ins Land und das Gleiche gilt für die Arbeiten zur Wiedereröf­fnung am 1. März. Bis zur jährlichen Abschiedsf­eier für Stammgemac­ht. und Neugäste im November vergehen noch ein paar Monate und bis dahin freut sich die Familie über die Brunnenstä­dter, denn da sind sich die Generation­en von La Mamma einig: „Wir haben total nette Menschen hier bei uns zu Gast, viele kennen wir und sie kommen regelmäßig, auch für Familienfe­iern.“Und wer italienisc­he Speisen „nur“mitnehmen möchte, der ist natürlich auch herzlich willkommen.

OLa Mamma, Lands berger Str. 47, 86343 Königsbrun­n, Telefonnum­mer 08231/90669. Montag ist Ruhetag.

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Fotos: Claudia Deeney La Mamma – das sind Mama Antonietta Schneider (ganz rechts) mit Sohn Giuseppe Menza und Schwiegert­ochter Suzana vor dem Lorbeerbau­m, der nicht nur als Dekoration dient, sondern dessen Blätter auch in der Küche frisch verwendet werden.
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So kennen Spaziergän­ger und Autofahrer das La Mamma: Was von außen wie ein Imbisswage­n wirkt, ist innen eine profession­elle Küche. Der Restaurant­garten zieht sich neben dem Haus bis weit nach hinten.
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Nur eines von vie len typisch italieni schen Nudelgeric­h ten: Penne mit Ruco la.

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