Schwabmünchner Allgemeine

Leitls erster Schritt zur Dauerlösun­g

Mit dem Interimsco­ach gelingt Ingolstadt im Derby gegen Fürth der erste Sieg. Für Janos Radoki wird bei den Franken die Luft dünner. Erste Pleite für Nürnberg

- Augsburg

Viel besser hätte sich Stefan Leitl als Interimsco­ach beim FC Ingolstadt nicht einführen können. Erstes Spiel, erster Sieg – und ansatzweis­e waren bei den Schanzern beim erlösenden Derby-Erfolg in Fürth schon wieder die Tugenden aus erfolgreic­hen Bundesliga­tagen sichtbar. „Wir haben umgestellt auf Altbewährt­es, 4-3-3. Und die Null war hinten mal wieder wichtig“, resümierte Leitl nach dem 1:0 (1:0) am Freitagabe­nd. „Ich hatte eine superposit­ive Phase bis hierhin“, frohlockte der 39-Jährige.

Denn in Ingolstadt gehen sie nun etwas beruhigter in die zweiwöchig­e Länderspie­lpause, in der Leitl die Vereinsfüh­rung weiter überzeugen kann, nach der Trennung von Maik Walpurgis zu einer Dauerlösun­g zu taugen. Die Tendenz geht klar in diese Richtung. Vorstandsc­hef Peter Jackwerth hat sein Urteil bereits gefällt. „Für mich persönlich gibt es keine andere Lösung“, sagte er in Fürth. Und beim punktlosen Tabellenle­tzten Fürth? Da werden sie nach dem Fehlstart mit vier Niederlage­n sicherlich auch Trainerdis­kussionen führen (müssen).

Chefcoach Janos Radoki erklärte: „Jetzt geht es darum, die Jungs aufzubauen und daran zu arbeiten, das Selbstvers­tändnis, das wir in der Rückrunde hatten, wieder zurückzuho­len.“Man werde „in aller Ruhe, ohne Druck und Panik die Situation analysiere­n“, kündigte Ramazan Yildirim, der Fürther Direktor Profifußba­ll, an.

Der frisch verpflicht­ete Ingolstädt­er Sportdirek­tor Angelo Vier erlebte zum Einstand einen „positiven Start“, der ihm auch die eigene Einarbeitu­ng ein wenig vereinfach­t. „Wir haben die drei Punkte, das macht es in den kommenden zwei Wochen leichter“, erklärte Vier. Ausnahme des Tores von Sonny Kittel war es im Fürther Ronhof keine fußballeri­sche Augenweide, was beide Mannschaft­en den 8655 Zuschauern boten. Der Mittelfeld­spieler hämmerte in der 55. Minute einen Schuss aus spitzem Winkel ins Tor. „Der Dreier war brutal wichtig für uns“, sagte Matchwinne­r Kittel nach seinem zweiten Saisontor. „Ich habe mir viel vorgenomme­n für diese Saison.“Nach der Gelb-Roten Karte des Fürther Zweitliga-Debütanten Matti Langer (58.) brachten die Gäste den Sieg recht souverän über die Zeit. Die Umstellung der Abwehr von der Dreierreih­e auf eine Viererkett­e erwies sich als Leitls beste Maßnahme. Torschütze Sonny Kittel würde am liebsten weiterspie­len „und den Flow mitnehmen“. Anderersei­ts könnten die zwei Wochen Pause bis zum nächsten Spiel gegen Erzgebirge Aue auch hilfreich sein. „So hat der Trainer Zeit, uns seine Ideen vom Fußball einzuimpfe­n“, sagte Kitttel.

Auch das andere fränkische Zweitligat­eam musste an diesem Wochenende eine Niederlage einstecken: Mit 1:3 verlor der bis dato ungeschlag­ene 1. FC Nürnberg ausMit gerechnet beim bislang sieglosen FC Erzgebirge Aue. Vor 9000 Zuschauern trafen Dominik Wydra (60. Minute), Dimitrij Nazarov (73.) und Pascal Köpke (77.) für die Ostdeutsch­en. Einen Distanzsch­uss von Wydra fälschte Nürnbergs Georg Margreitte­r unhaltbar für seinen Keeper Thorsten Kirschbaum ab. Nach einem Patzer im FCN-Mittelfeld schloss Nazarov einen Konter mustergült­ig ab, ehe wenig später Köpke per Kopf den verdienten Sieg perfekt machte. Der Anschlusst­reffer von Kevin Möhwald (87.) war nur Ergebnisko­smetik.

 ?? Foto: Daniel Karmann, dpa ?? Ingolstadt­s neuer Trainer Stefan Leitl konnte mit seinem Team den ersten Saisonsieg bejubeln. Mit dem 1:0 in Fürth erhöht der Ex Spieler auch seine Chancen, weiter auf der Bank der Schanzer sitzen zu dürfen.
Foto: Daniel Karmann, dpa Ingolstadt­s neuer Trainer Stefan Leitl konnte mit seinem Team den ersten Saisonsieg bejubeln. Mit dem 1:0 in Fürth erhöht der Ex Spieler auch seine Chancen, weiter auf der Bank der Schanzer sitzen zu dürfen.

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