Die Lücken sind geschlossen
Ende 2012 ging Hansi Ruile in den Ruhestand. Er war zuvor 35 Jahre lang der künstlerische Leiter der Kresslesmühle und hatte das Haus geprägt wie kein anderer. Kein Wunder also, dass er eine Lücke hinterließ, die schwer zu füllen war. Die folgenden Jahre waren dementsprechend schwierig: Es fehlte an einer Gastronomie, die das Haus auch ohne eine Veranstaltung belebte. Es fehlte aber auch an einem Konzept für das Veranstaltungsprogramm.
Diese Lücken wurden nun geschlossen. Das Team vom Büro für Migration, das die Kresslesmühle bespielt, hat das Haus neu aufgestellt, ohne es neu zu erfinden. Die Idee, die hinter der Kresslesmühle steckt, ist immer noch dieselbe, doch sie wurde den heutigen Bedürfnissen angepasst. Denn in all den Jahrzehnten hat sich viel verändert. Heute findet interkultureller Austausch nicht mehr nur in der Kresslesmühle statt. Heute gibt es Vortragsreihen zu aktuellen Brennpunkten in der Volkshochschule. Es gibt Vorträge und persönliche Erfahrungsberichte von Flüchtlingen bei Tür an Tür, Konzerte mit mitreißender Weltmusik im Grandhotel. Im Café Neruda treffen sich Menschen mit unterschiedlichen Wurzeln zum zwanglosen Austausch und gemeinsamen Musizieren.
Übers ganze Stadtgebiet verteilt sind Orte entstanden, die interkulturelles Leben ermöglichen und interkulturelles Lernen fördern. Die Kresslesmühle neu zu positionieren war nicht einfach, es ist dem Team aber gelungen. Die ersten Veränderungen tragen Früchte: Die Kresslesmühle ist neu belebt, die Gastronomie und das Programm ziehen ein breit gefächertes Publikum an. Die anstehende Sanierung ist nun ein wichtiger nächster Schritt. Sie wird unter anderem auch endlich die Multifunktionsräume auf den neuesten Stand der Technik bringen, die von verschiedenen Augsburger Vereinen genutzt werden.