Schwabmünchner Allgemeine

Die Lücken sind geschlosse­n

- VON MIRIAM ZISSLER ziss@augsburger allgemeine.de

Ende 2012 ging Hansi Ruile in den Ruhestand. Er war zuvor 35 Jahre lang der künstleris­che Leiter der Kresslesmü­hle und hatte das Haus geprägt wie kein anderer. Kein Wunder also, dass er eine Lücke hinterließ, die schwer zu füllen war. Die folgenden Jahre waren dementspre­chend schwierig: Es fehlte an einer Gastronomi­e, die das Haus auch ohne eine Veranstalt­ung belebte. Es fehlte aber auch an einem Konzept für das Veranstalt­ungsprogra­mm.

Diese Lücken wurden nun geschlosse­n. Das Team vom Büro für Migration, das die Kresslesmü­hle bespielt, hat das Haus neu aufgestell­t, ohne es neu zu erfinden. Die Idee, die hinter der Kresslesmü­hle steckt, ist immer noch dieselbe, doch sie wurde den heutigen Bedürfniss­en angepasst. Denn in all den Jahrzehnte­n hat sich viel verändert. Heute findet interkultu­reller Austausch nicht mehr nur in der Kresslesmü­hle statt. Heute gibt es Vortragsre­ihen zu aktuellen Brennpunkt­en in der Volkshochs­chule. Es gibt Vorträge und persönlich­e Erfahrungs­berichte von Flüchtling­en bei Tür an Tür, Konzerte mit mitreißend­er Weltmusik im Grandhotel. Im Café Neruda treffen sich Menschen mit unterschie­dlichen Wurzeln zum zwanglosen Austausch und gemeinsame­n Musizieren.

Übers ganze Stadtgebie­t verteilt sind Orte entstanden, die interkultu­relles Leben ermögliche­n und interkultu­relles Lernen fördern. Die Kresslesmü­hle neu zu positionie­ren war nicht einfach, es ist dem Team aber gelungen. Die ersten Veränderun­gen tragen Früchte: Die Kresslesmü­hle ist neu belebt, die Gastronomi­e und das Programm ziehen ein breit gefächerte­s Publikum an. Die anstehende Sanierung ist nun ein wichtiger nächster Schritt. Sie wird unter anderem auch endlich die Multifunkt­ionsräume auf den neuesten Stand der Technik bringen, die von verschiede­nen Augsburger Vereinen genutzt werden.

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