Eine klare Linie ist der Schlüssel zum Erfolg
Giorgia Balog und ihr Mann Salvatore Colleca sind die neuen Pächter der Waldgaststätte Burgwalden. Authentizität ist für beide sehr wichtig. Hinzu kommt ein erkennbares Konzept / Serie (3)
Worin liegt das Geheimnis einer erfolgreichen Gastronomie? Giorgia Balog hält kurz inne, überlegt. „Wichtig ist ein durchdachtes Konzept, das sich durch alle Bereiche zieht“, antwortet sie. Sie muss es wissen. Zusammen mit ihrem Mann Salvatore Colleca hat sie im März dieses Jahres die Waldgaststätte Burgwalden übernommen. Die beiden wollen das bekannte Ausflugsziel wieder beleben und zu einem dauerhaften gastronomischen Anziehungspunkt machen.
Dabei setzen sie nicht nur auf regionale, mediterrane und traditionelle Qualitätsgerichte. „Leckeres Essen allein reicht nicht aus“, sagt Giorgia Balog. Ehrliche Freundlichkeit gehöre ebenso dazu – und die bereits erwähnte klare Linie. „Das maßgeschneiderte Konzept muss die Speisekarte ebenso beinhalten wie den herzlichen
Service und die passende Atmosphäre“, erklärt sie. Mit dem Ambiente ihres Domizils hat sie kein Problem. Das ist quasi frei Haus. Gebäude und unmittelbares Umfeld laden zum Wohlfühlen ein und bestechen durch eine optimale Lage mit einer Vielzahl an attraktiven Freizeitangeboten.
Burgwalden ist seit Generationen idealer Ausgangspunkt und Ziel von Wanderern, Radfahrern und Naturfreunden für eine Erholung im Naturpark Westliche Wälder. Forellenweiher locken ebenso wie kristallklare Bachläufe und einsame Waldwiesen. Hinzu kommt, dass unmittelbar neben der Waldgaststätte eine 1513 erbaute Kirche steht, die heute zum Immobilienvermögen der Familie Fugger-Babenhausen gehört. So oder so, man stößt irgendwie immer auf den Gasthof, der die Ausflügler zum Verweilen einlädt.
Salvatore Colleca und Giorgia Balog wissen den besonderen Standort und Stellenwert ihres Lokals zu schätzen. Das Ganze erinnere an die guten alten Zeiten, verdeutlicht Balog. „Wir wollen diese viel gelobte Ära wieder nach Burgwalden zurückholen.“Dazu soll auch die Firmierung „Waldgaststätte Il Borgio“beitragen. Dabei werde der italienische Zusatz nicht nur als Dorf, sondern auch als kleine Burg oder Schlösschen übersetzt, sagt die Gastronomin. Sie und ihr Mann hätten sich sofort in das vorgefundene Ambiente verliebt.
Mit viel Herzblut sei in die Waldgaststätte investiert worden. Eine Südterrasse wurde errichtet, der Biergarten neu eingefriedet, gemütliche Loungemöbel aufgestellt und im großen Gastraum ein Holzofen errichtet.
„Beim Neustart der Waldgaststätte hat auch die Dorfgemeinschaft mitgeholfen“, sagt Giorgia Balog. Durch Mundpropaganda habe sich das Lokal schon nach wenigen Monaten als stimmiger Feierort für Geburtstag, Taufe, Kommunion und Hochzeit etabliert. Auch hier trägt wiederum das Ambiente einen Mosaikbaustein bei: „Die Waldgaststätte eignet sich perfekt für tolle Außenaufnahmen, die das jeweilige Ereignis unvergesslich in Erinnerung halten.“
Das Pächterpaar kennt die Klippen der Gastronomie. Salvatore Colleca stammt aus Sizilien, ist gelernter Koch und arbeitet in seinem Beruf seit 1972 in Deutschland. Seine in Kroatien geborene Frau kam durch ihn in die Gastroszene und ist federführend für den Servicebereich zuständig. Zuletzt waren sie im renommierten Restaurant des Golfclubs Burgwalden tätig.
Man müsse dem Gast zuweilen auch Neues bieten, betonen beide. So soll im Umfeld der Bierschänke im kommenden Jahr Livemusik erklingen. „Ein weiteres Ziel ist, Fremdenzimmer und Räumlichkeiten für Seminare anzubieten“, sagt Balog. Noch sieht die Familie das laufende Jahr als Pionierleistung. Doch auch in Zukunft soll es keinen Stillstand geben. Sich auf Geschaffenem auszuruhen, könne beim Gast schnell in Langeweile umschlagen, meint das Paar. „Doch alles, was noch kommt, muss zur gesamtgastronomischen Verpackung passen“, erinnert Giorgia Balog. Und dazu gehören auch die Authentizität und die Treue zum eigenen Stil.