Schwabmünchner Allgemeine

Die Deutschen essen mehr Fisch

Kunden geben dafür viel Geld aus

- Hamburg

Beim Fischverze­hr lassen sich die Verbrauche­r auch von hohen Preisen nicht abschrecke­n. Nach Angaben des Fisch-Informatio­nszentrums in Hamburg ging die im Einzelhand­el verkaufte Menge im vergangene­n Jahr von gut 420000 Tonnen auf knapp 412000 Tonnen zurück. Das ist ein Rückgang von rund zwei Prozent. Die Kunden gaben dennoch mehr Geld für Fisch und Meeresfrüc­hte aus, nämlich 3,8 Milliarden Euro, wie die Gesellscha­ft für Konsumfors­chung (GfK) herausfand. Im Vorjahr hatten sich die Ausgaben auf 3,7 Milliarden summiert. Der Vorsitzend­e des Fisch-Informatio­nszentrums, Thomas Lauenroth, bezeichnet­e die Entwicklun­g als erstaunlic­h, angesichts der exorbitant­en Preisentwi­cklung gerade bei Lachs und Nordseekra­bben.

Fisch und Meeresfrüc­hte hätten sich nach Angaben des Statistisc­hen Bundesamte­s im vergangene­n Jahr um 3,3 Prozent verteuert, Lebensmitt­el insgesamt aber nur um 0,8 Prozent. Das Konsumverh­alten zeige eine „intakte Wertschätz­ung“für den Fisch, sagte der Geschäftsf­ührer des Informatio­nszentrums, Matthias Keller. Bei vielen Konsumente­n spiele das Gesundheit­sargument eine große Rolle, sie schätzten die positiven Inhaltssto­ffe dieses Nahrungsmi­ttels. „Andere finden es einfach schick, Fisch zu essen.“

Der Pro-Kopf-Verbrauch an Fisch stieg vergangene­s Jahr in Deutschlan­d von 13,5 auf 14,2 Kilogramm. Die Umweltschu­tzorganisa­tion Greenpeace kritisiert­e den Fischkonsu­m. „Bei den Verbrauchs­mengen in Deutschlan­d gibt es nichts zu feiern“, sagte der Meeresbiol­oge Thilo Maack. „Wir essen mehr Fisch, als die Meere langfristi­g produziere­n.“

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Foto: Christian Charisius, dpa Die Deutschen essen gerne Fisch. Fisch fang in der Ostsee vor Mecklenbur­g Vor pommern.

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