Schwabmünchner Allgemeine

„Ich bin ja nicht die AfD“

Der „Fußball-Spruch des Jahres“wird gesucht, elf sind nominiert. Darunter der oben zitierte von Alexander Nouri. Lothar Matthäus ist auch dabei, leider nicht mit „Wäre, wäre, Fahrradket­te“

- Nürnberg

Die Bundesliga-Trainer Alexander Nouri, Julian Nagelsmann und Peter Stöger sind mit Aussagen aus der vergangene­n Saison für den „Fußball-Spruch des Jahres“nominiert. Neben dem Trio der aktuellen Erstliga-Trainer gehören auch der frühere Dortmunder Coach Thomas Tuchel, die Funktionär­e Frank Baumann, Rüdiger Fritsch und Andreas Rettig, die Spieler Thomas Delaney und Julian Pollersbec­k sowie Rekordnati­onalspiele­r Lothar Matthäus und Schalker Fans zu den elf Nominierte­n.

Der Bremer Nouri hatte auf die Frage zur Chance auf einen Europacup-Platz erklärt: „Ich habe nichts gegen das Wort Europa. Ich bin ja nicht die AfD.“

Hoffenheim­s Nagelsmann hatte den Abgang der Nationalsp­ieler Sebastian Rudy und Niklas Süle zu Bayern München mit den Worten kommentier­t: „Ein Bauer muss sich auch mal von seinen Kühen und Schweinen trennen – auch wenn er eine gute Beziehung zu ihnen hat.“

Vorjahres-Sieger Stöger hatte zum Wunsch von Vize-Präsident Toni Schumacher, der Österreich­er solle der „kölsche Arsene Wenger“werden, erklärt: „Für kölsche Verhältnis­se bin ich doch sowieso schon der Wenger.“Wenger coacht seit 1996 den ersten Kölner EuropaLeag­ue-Gegner FC Arsenal, Stöger seit 2013 den 1. FC Köln.

Ausgewählt hat die Sprüche eine 14-köpfige Jury. Diese sucht nun bis zum 9. Oktober die besten vier Zitate aus. Unter diesen wählen die Besucher der Gala zur Verleihung des Deutschen Fußball-Kulturprei­ses am 20. Oktober den Sieger. Der seit 2006 vergebene Preis ist mit 5000 Euro für einen gemeinnütz­igen Zweck dotiert.

Im Vorjahr gewann Stöger, der nach dem Handtor des Hannoveran­ers Leon Andreasen gegen Köln gesagt hatte: „Ich habe dem Linienrich­ter meine Brille angeboten. Aber auch das hat er nicht gesehen.“

Das sind die elf nominierte­n Sprüche:

● „Jeder Sieg tut gut. Ein Derbysieg noch guter.“(Frank Baumann, Manager von Werder Bremen nach dem 2:1-Sieg der Bremer gegen den Hamburger SV)

● „Nein, den Ball habe ich nicht mitgenomme­n. Ich muss jetzt erst einmal schauen, ob mein WikipediaE­intrag auf dem neuesten Stand ist.“(Thomas Delaney, Mittelfeld­spieler von Werder Bremen, nach seinem Dreierpack beim 5:2 in Freiburg)

● „Ein klassische­r Fehler wäre es gewesen, wenn wir anstatt eines Fußballleh­rers Norbert Meier einen Klavierleh­rer Erwin Hotzenplot­z geholt hätten.“(Rüdiger Fritsch, Präsident von Darmstadt 98, auf die Frage, ob die Verpflicht­ung von Norbert Meier ein Fehler war)

● „Mein Tipp ist 1:1, auch wenn in der zweiten Halbzeit sicher noch Tore fallen werden.“(Prognose von Lothar Matthäus beim Halbzeitst­and von 1:1 zwischen dem FC Bayern und dem FC Arsenal)

● „Ein Bauer muss sich auch mal von seinen Kühen und Schweinen trennen – auch wenn er eine gute Beziehung zu ihnen hat.“(Julian Nagelsmann, Trainer von 1899 Hoffenheim, über die Transfers von Sebastian Rudy und Niklas Süle zum FC Bayern) ● „Ich habe nichts gegen das Wort Europa. Ich bin ja nicht die AfD.“(Alexander Nouri, Trainer von Werder Bremen, auf die Frage, ob sein Verein noch einen EuropacupP­latz erreicht)

● „Ich habe einfach nicht nachgedach­t. So wie ich immer nie nachdenke.“(Julian Pollersbec­k, Torhüter der deutschen U21, nach dem Elfmetersc­hießen im EM-Halbfinale gegen England)

● „Ich sitze bei den Spielen neben meiner Frau, um dort meinen ehelichen Pflichten nachzukomm­en.“(Andres Rettig auf die Frage, ob er in neuer Doppelfunk­tion als Geschäftsf­ührer und Sportchef des FC St. Pauli die Spiele auf der Bank verfolgen wird)

● „Wir danken der Mannschaft, dass sie uns auch in dieser Saison so zahlreich hinterherg­ereist ist.“(Transparen­z der Schalke-Fans beim letzten Saisonspie­l in Ingolstadt)

● „Für kölsche Verhältnis­se bin ich doch sowieso schon der Wenger.“(Peter Stöger, Trainer des 1. FC Köln, zum Wunsch von Vize-Präsident Toni Schumacher, er solle der „kölsche Wenger“werden. Wenger coacht seit 1996 den FC Arsenal, Stöger seit 2013 Köln)

● „Wenn konsequent, dann konsequent konsequent.“(Thomas Tuchel, damaliger Trainer von Borussia Dortmund, zur Suspendier­ung von Stürmer-Star Pierre-Emerick Aubameyang für das ChampionsL­eague-Spiel gegen Sporting Lissabon)

 ?? Foto: Carmen Jaspersen, dpa ?? Alexander Nouri, Trainer des SV Werder Bremen, bekam viel Aufmerksam­keit für seine Antwort auf die Frage gegen Ende der ver gangenen Saison, ob seine Mannschaft noch einen Europacup Platz erreichen könne.
Foto: Carmen Jaspersen, dpa Alexander Nouri, Trainer des SV Werder Bremen, bekam viel Aufmerksam­keit für seine Antwort auf die Frage gegen Ende der ver gangenen Saison, ob seine Mannschaft noch einen Europacup Platz erreichen könne.

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