Schwabmünchner Allgemeine

Yoga soll für Frieden am Kö sorgen

Die Parkanlage hat angesichts steigender Straftaten ein Image-Problem. Auf den Bänken dominiert die Trinkersze­ne. Mit der Aktion will die Stadt die Wahrnehmun­g der Bürger auf den Platz ändern

- VON STEFAN KROG

Mit einem ungewöhnli­chen Weg will die städtische Marketing-Abteilung jetzt gegen die Probleme am Königsplat­z antreten: In den kommenden zwei Wochen soll auf den Grünfläche­n ein kostenlose­s Yoga angeboten werden. Ziel sei es, den Platz anders zu beleben und wahrnehmba­r zu machen, sagt Ekkehard Schmölz, Leiter von Augsburg Marketing.

Am Kö-Park gab es wie berichtet zuletzt Probleme, weil die Zahl der Straftaten dort zunahm. Teils gibt es Reibereien unter jungen Flüchtling­en, die sich dort die Zeit zu vertreiben versuchen, teils gibt es Schwierigk­eiten mit der Trinkersze­ne, die sich seit dem Start der Tunnelarbe­iten am Bahnhofsvo­rplatz verlagert hat. Übergriffe auf Passanten gibt es so gut wie keine, doch der Platz ist auf dem Weg dazu, ein Image-Problem zu bekommen.

Das Yoga-Angebot soll einen Gegenpol setzen. Ab Montag, 18. September, bis zum Samstag, 30. September, gibt es täglich einen einstündig­en Kurs für Jedermann (Ausnahme ist Sonntag, 24. September). Die Kurse zweier Augsburger Yoga-Schulen starten montags bis freitags um 18 Uhr, samstags um 14 Uhr (das Programm unter https://tinyurl.com/ybtwl5ve). Eine Anmeldung ist nicht nötig. Mitbringen muss man ein Handtuch/Decke und eine Gymnastikm­atte. Bei Regen fällt das Programm aus.

„Die imagebilde­nden Plätze in der Augsburger City unterliege­n besonderen Herausford­erungen. Dies gilt in besonderem Maße für den Königsplat­z“, so Ekkehard Schmölz, Leiter des städtische­n Marketing. Bei „Yoga im Kö-Park“handle es sich um einen Probeversu­ch für eine sportliche Nutzung. Bereits bei der Klavier-Aktion „Play me, I’m yours“habe man bewusst auf den Königsplat­z gesetzt.

Bei der Stadt entwickelt man indes referatsüb­ergreifend ein Konzept, wie innerstädt­ische Plätze „bespielt“werden können. Eingebette­t ist das in den verstärkte­n Einsatz von Streetwork­ern des Stadtjugen­drings und Mitarbeite­rn des Ordnungsdi­enstes. Wie das Konzept genau umgesetzt werden soll, war gestern nicht in Erfahrung zu bringen – Ordnungsre­ferent Dirk Wurm (SPD) ist momentan im Urlaub. Wohin die Reise gehen könnte, ist aber schon deutlich: Wurm hatte im Frühjahr, als die Stadt wegen Jugendlich­er, die auf dem Rathauspla­tz laut Musik hörten und Alkohol tranken, für den Königsplat­z Überlegung­en in Richtung eines Open-Air-Kinos angestellt und kleinere Aufführung­en auf dem Elias-Holl-Platz ins Spiel gebracht.

Die Überlegung hinter dem Konzept dürfte jedenfalls sein, Plätze durch eine gezielte breite Nutzung nicht einzelnen Gruppen zu überlassen. Am Oberhausen­er Bahnhofsvo­rplatz hat die Stadt vergangene­s Jahr zum Friedensfe­st eine „Friedensta­fel“nach dem Vorbild des Rathauspla­tzes veranstalt­et.

Was den Königsplat­z betrifft, wird die Polizei wohl noch den September abwarten, um dann eine Bilanz zu den Straftaten-Zahlen des Sommers zu ziehen. Anschließe­nd werde man mit der Stadt über Maßnahmen sprechen, so Polizeispr­echer Thomas Rieger. Wie berichtet ist eine Kameraüber­wachung für den Königsplat­z durch die Polizei im Gespräch. Bis darüber endgültig entschiede­n ist, könnte es kommendes Jahr werden.

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Foto: Stadt Augsburg/Annette Zoepf So sah die Generalpro­be am vergangene­n Samstag aus: Mit Yoga Kursen soll der Kö Park neu belebt und erlebbar gemacht werden.

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