Schwabmünchner Allgemeine

Neubau trotz Hinderniss­en

Der vorgesehen­e Standort stieß auf Widerstand, St. Martin spielte dann mit

- VON ANDREA BAUMANN

Im Frühjahr 2014 ging der Trägervere­in des St.-Vinzenz-Hospizes mit seinen Neubauabsi­chten an die Öffentlich­keit. „Ideal wäre ein Einzug im Jahr 2016“, sagte Vorsitzend­er Armin Zürn damals. Er ahnte nicht, wie schwierig der Weg von der Idee bis zur Verwirklic­hung werden würde. Denn als in Kriegshabe­r ein Grundstück für den Neubau gefunden schien, gab es riesigen Protest. Das Vorhaben, das Pfarrzentr­um der Heiligsten Dreifaltig­keit abzureißen und an seiner Stelle das Hospiz zu errichten, scheiterte am Widerstand der Gemeindemi­tglieder. Nach emotionsge­ladenen Wochen und etlichen Versammlun­gen wurden die Pläne begraben.

Die Suche ging weiter. Im Sommer 2015 wurde bekannt, dass die Einrichtun­g auf dem Gelände der Oberhausen­er Pfarrei St. Martin entstehen und dafür das Pfarrheim weichen soll. Anders als in Kriegshabe­r, wo das Gemeindeze­ntrum stark genutzt wird, erklärten die Oberhausen­er Katholiken, auf den Pfarrsaal verzichten zu können. In diesem Frühjahr wurde das Gebäude an der Zirbelstra­ße abgerissen. An seiner Stelle entsteht das neue Hospiz. Geschaffen werden Zimmer mit direktem Zugang zum Garten für bis zu 16 Gäste. Hinzu kommen Räume für haupt- und ehrenamtli­che Mitarbeite­r, unter anderem für die ambulante Hospizarbe­it, sowie ein Saal für bis zu 100 Personen.

Das Hospiz ist für den Bauherrn ein ehrgeizige­s Projekt. Der Trägervere­in geht von Kosten in Höhe von sechs Millionen Euro aus. Die Diözese hat 2,6 Millionen Euro Zuschuss zugesagt. Jeweils eine halbe Million steuern die Deutsche Fernsehlot­terie und die Paula-Kubitschek-Vogel-Stiftung bei. Darüber hinaus tragen viele Spender mit kleineren und mittleren Beträgen zum Neubau bei. Gäste, Mitarbeite­r und Angehörige sind in der Kirche und in der Kapelle von St. Martin willkommen. Auf der anderen Seite soll auch die Kirchengem­einde den Hospizsaal mitnutzen können. Darüber hinaus wird auf dem Pfarreigel­ände ein kleineres Gemeindeze­ntrum für Veranstalt­ungen und Gremienarb­eit entstehen.

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