Schwabmünchner Allgemeine

Mickhausen­s Kanäle werden saniert

Gemeindera­t bringt Projekt auf den Weg und weist Beschwerde zu den Fenstern am Dorfgemein­schaftshau­s ab

- VON CHRISTIAN KRUPPE Mickhausen

Fast zwei Jahre hat die Überprüfun­g des Kanalnetze­s von Mickhausen und seinen Ortsteilen gedauert. Knapp über 15 Kilometer Rohre wurden dabei mit Kameras befahren und überprüft. Dazu wurden noch etwa 300 Schächte begutachte­t. Das Ergebnis kann sich dabei sehen lassen.

Etwa 70 Prozent der Kanalisier­ung ist in einem guten Zustand. Der Rest soll nun in den kommenden Jahren auf Vordermann gebracht werden, vor allem um das Eindringen von Fremdwasse­r zu unterbinde­n. Viele der Schäden sind nur punktuell und können mit dem sogenannte­n „Inliner-Schlauchve­rfahren“saniert werden. Dabei wird im Innern der Rohre eine Kunststoff­schicht eingebrach­t, die selbsttrag­end ist und auch dann weiter funktionie­rt, wenn das marode, alte Rohr außen wegbrechen würde.

Diese Arbeiten lassen sich meist von den bestehende­n Schächten aus durchführe­n. Nur an einigen Stellen muss gegraben werden. In Mickhausen sieht die Planungsfi­rma etwa 20 Tiefbauste­llen vor, in Grimoldsri­ed drei und zwei in Münster. Die Planung der Sanierung, die rund 500 000 Euro kosten soll, wird nun weiter vorangetri­eben, sodass im Dezember die Aufträge vergeben werden können. Im kommenden Jahr sollen die Arbeiten dann beginnen und spätestens 2022 abgeschlos­sen sein. Für die Bauabfolge gibt es schon einen Vorplan, der aber noch angepasst wird.

Zum geplanten Bau des Dorfgemein­schaftshau­ses in Münster gab es eine Einwendung einer Familie. Die Anlieger bemängeln die großen, bodentiefe­n Fenster. Sie befürchten, in ihrem Anwesen dadurch unter Beobachtun­g zu sein. Zudem äußerten sie Bedenken in Sachen Lärmschutz und einen Wertverlus­t ihres Anwesens. Dem widersprac­h Bürgermeis­ter Hans Biechele: „Zum einen ist das Tageslicht in solchen Räumen das A und O. Das würde ich nicht gerne hergeben. Und den Sichtbezug sehe ich eher umgekehrt.“

Auch die Sorgen um den Wertverlus­t sieht Biechele anders. „Das ganze Gelände wird neu und schön gestaltet. Das wertet auch das Umfeld aus“, sagte der Bürgermeis­ter. Eine Meinung, die der gesamte Rat teilte. Einzig beim Thema Lärm stimmten sie der Nachbarsfa­milie zu. „Wenn viel los sein wird, dann könnte der Lärm größer werden“, sagte Gemeindera­t Michael Miller, der selbst in der Nachbarsch­aft des geplanten Dorfgemein­schaftshau­ses wohnt. „Aber da gibt es Gesetze, die hier greifen“, ergänzt er.

„Das Dorfgemein­schaftshau­s soll keine Belastung für die Nachbarn sein. In Sachen Lärmschutz lässt sich viel in einer Nutzungsor­dnung regeln“, stellt Bürgermeis­ter Biechele klar. Zudem ergänzt er, dass die Antragstel­ler im baurechtli­chen Sinne keine Nachbarn sind. Der Gemeindera­t lehnte den Antrag statt bodentiefe­r Fenster normale einzubauen einstimmig ab.

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