Mickhausens Kanäle werden saniert
Gemeinderat bringt Projekt auf den Weg und weist Beschwerde zu den Fenstern am Dorfgemeinschaftshaus ab
Fast zwei Jahre hat die Überprüfung des Kanalnetzes von Mickhausen und seinen Ortsteilen gedauert. Knapp über 15 Kilometer Rohre wurden dabei mit Kameras befahren und überprüft. Dazu wurden noch etwa 300 Schächte begutachtet. Das Ergebnis kann sich dabei sehen lassen.
Etwa 70 Prozent der Kanalisierung ist in einem guten Zustand. Der Rest soll nun in den kommenden Jahren auf Vordermann gebracht werden, vor allem um das Eindringen von Fremdwasser zu unterbinden. Viele der Schäden sind nur punktuell und können mit dem sogenannten „Inliner-Schlauchverfahren“saniert werden. Dabei wird im Innern der Rohre eine Kunststoffschicht eingebracht, die selbsttragend ist und auch dann weiter funktioniert, wenn das marode, alte Rohr außen wegbrechen würde.
Diese Arbeiten lassen sich meist von den bestehenden Schächten aus durchführen. Nur an einigen Stellen muss gegraben werden. In Mickhausen sieht die Planungsfirma etwa 20 Tiefbaustellen vor, in Grimoldsried drei und zwei in Münster. Die Planung der Sanierung, die rund 500 000 Euro kosten soll, wird nun weiter vorangetrieben, sodass im Dezember die Aufträge vergeben werden können. Im kommenden Jahr sollen die Arbeiten dann beginnen und spätestens 2022 abgeschlossen sein. Für die Bauabfolge gibt es schon einen Vorplan, der aber noch angepasst wird.
Zum geplanten Bau des Dorfgemeinschaftshauses in Münster gab es eine Einwendung einer Familie. Die Anlieger bemängeln die großen, bodentiefen Fenster. Sie befürchten, in ihrem Anwesen dadurch unter Beobachtung zu sein. Zudem äußerten sie Bedenken in Sachen Lärmschutz und einen Wertverlust ihres Anwesens. Dem widersprach Bürgermeister Hans Biechele: „Zum einen ist das Tageslicht in solchen Räumen das A und O. Das würde ich nicht gerne hergeben. Und den Sichtbezug sehe ich eher umgekehrt.“
Auch die Sorgen um den Wertverlust sieht Biechele anders. „Das ganze Gelände wird neu und schön gestaltet. Das wertet auch das Umfeld aus“, sagte der Bürgermeister. Eine Meinung, die der gesamte Rat teilte. Einzig beim Thema Lärm stimmten sie der Nachbarsfamilie zu. „Wenn viel los sein wird, dann könnte der Lärm größer werden“, sagte Gemeinderat Michael Miller, der selbst in der Nachbarschaft des geplanten Dorfgemeinschaftshauses wohnt. „Aber da gibt es Gesetze, die hier greifen“, ergänzt er.
„Das Dorfgemeinschaftshaus soll keine Belastung für die Nachbarn sein. In Sachen Lärmschutz lässt sich viel in einer Nutzungsordnung regeln“, stellt Bürgermeister Biechele klar. Zudem ergänzt er, dass die Antragsteller im baurechtlichen Sinne keine Nachbarn sind. Der Gemeinderat lehnte den Antrag statt bodentiefer Fenster normale einzubauen einstimmig ab.